Augsburger Allgemeine (Land West)
SPD: Heinrich soll Försters Platz einnehmen
Parteien I Gestern Abend setzte sich die Fraktionsvorsitzende im Stadtrat bei der parteiinternen Nominierung des Landtags-Direktkandidaten gegen Newcomerin Sibel Altunay durch. Die holte immerhin mehr als ein Drittel der Stimmen
Margarete Heinrich wird für die SPD im Stimmkreis Augsburg-Ost als Direktkandidatin in den Landtagswahlkampf ziehen. Das hat die Delegierten-Versammlung am Freitagabend entschieden. Heinrich, die seit 15 Jahren in der Kommunalpolitik tätig ist und seit dieser Stadtratsperiode Fraktionsvorsitzende ist, war als Favoritin in die Wahl gegangen. Gegenkandidatin war Sibel Altunay aus dem Lechhauser Ortsverein. Heinrich setzte sich mit 40 Stimmen durch. Altunay gelang es aus dem Stand aber, mit 24 Unterstützern mehr als ein Drittel der insgesamt 66 Delegiertenstimmen (es gab zwei Enthaltungen) zu holen.
In einer sachlichen Aussprache bewarben sich beide Kandidatinnen. Heinrich kündigte an, sich für Verbesserungen beim Fugger-Express, mehr Geld für den kommunalen Straßen- und Radwegbau sowie für die Umwandlung des Stadttheaters in ein Staatstheater einzusetzen. Als Grundsatzthemen nannte sie unter anderem Bildung, Wohnen und Renten.
Als Unterstützer für Heinrich trat Ordnungsreferent Dirk Wurm auf, der zunächst auch als möglicher Kandidat gegolten hatte, im Frühjahr aber vermutlich aus Gründen der Parteiräson zurücksteckte. Ein Duell zweier SPD-Führungspersonen, die im Alltagsgeschäft eng kooperieren müssen, wäre ein Pulver- fass gewesen. Interesse hätte Wurm sicher gehabt – er hatte sich vor fünf Jahren ein Duell mit dem damaligen Abgeordneten Linus Förster geliefert, das Förster nur knapp für sich entschied. Försters Platz war im vergangenen Jahr frei geworden, nachdem dieser sein Landtags-Mandat niederlegte und aus der Partei austrat. Grund war das Bekanntwerden der Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs, wegen derer er inzwischen verurteilt wurde.
Im Augsburger Westen wählte die SPD ihren langjährigen Landtagsabgeordneten Harald Güller am Freitagabend erneut zum Direktkandidaten. Er hatte keinen Gegenkandidaten und wurde einstimmig und ohne Enthaltungen gewählt.