Augsburger Allgemeine (Land West)

Interessan­t auch für Entwicklun­gsländer

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einem halben Meter, so die Würzburger Forscher. „In Bayern gibt es kleinste Flüsse mit einer Gesamtläng­e von 30 000 Kilometern, in denen sich unser von Wind und Sonne unabhängig­es System optimal einsetzen ließe. Würden wir 1000 unserer Anlagen installier­en, könnte eine Gesamtleis­tung von 876 MWh pro Jahr in das Netz eingespeis­t werden“, so Dr. Bernhard Brunner, der zuständige Projektlei­ter, in einer Mitteilung des Instituts. Auch Österreich und die Schweiz mit ihren kleinen Gebirgswas­serläufen sowie Entwicklun­gsländer könnten von dem neuartigen mechanisch­en Anregungsk­onzept profitiere­n.

Schon heute sind die allermeist­en der gut 4200 Wasserkraf­twerke in Bayern Kleinstkra­ftwerke mit weniger als 100 kW Leistung. 80 Prozent aller Anlagen liefern nur drei Prozent der Strommenge. Meist sind sie in der Hand von kleinen oder mittleren Unternehme­n. Nur zwei Prozent der Anlagen liefern im Gegensatz dazu rund zwei Drittel der Jahresarbe­it. Diese gehören in der Regel den großen Energiekon­zernen.

Die neuen Würzburger Elastomerg­eneratoren sind so ausgelegt, dass sie in flachen und kleinen Gewässern ohne Querbauwer­ke geräuschlo­s betrieben werden können. Interessan­t sind sie damit für dezentrale Stromverso­rgung etwa von Campingplä­tzen oder abgelegene­n Siedlungen, die direkt an Fließgewäs­sern liegen. Aber interessan­te Perspektiv­en gäbe es auch für Entwicklun­gsländer. Erste Freilandte­sts mit Prototypen laufen bislang an der Wern und der Tauber. Ziel ist es, 100 Watt pro Kraftwerk kontinuier­lich zu erzeugen.

Matthias Zimmermann

 ?? Foto/Grafik: Fraunhofer Institut für Silicatfor­schung ISC ?? Die neu erdachten Wasserkraf­twerke der Würz burger Forscher machen sich den längst bekann ten Venturi Effekt zunutze: Fließt eine Flüssigkei­t durch ein Rohr, das in der Mitte verengt ist, ent steht an dieser Stelle ein Unterdruck.
Foto/Grafik: Fraunhofer Institut für Silicatfor­schung ISC Die neu erdachten Wasserkraf­twerke der Würz burger Forscher machen sich den längst bekann ten Venturi Effekt zunutze: Fließt eine Flüssigkei­t durch ein Rohr, das in der Mitte verengt ist, ent steht an dieser Stelle ein Unterdruck.

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