Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Erbe des Helmut Kohl

Nachlass Was der Altkanzler seinen Söhnen hinterlass­en hat

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Augsburg Es ist die Geschichte einer Familie, die keinen Frieden fand. Als Helmut Kohl im Juni stirbt, bleibt vieles für immer unausgespr­ochen. Den Streit mit seinen beiden Söhnen nimmt der Kanzler der Einheit mit ins Grab. Schon kurze Zeit später entbrennt eine Debatte darüber, was mit dem Nachlass des Mannes geschieht, der dieses Land wie wenige andere geprägt hat. Dabei geht es nicht nur um sein Vermögen, sondern auch um das politische Vermächtni­s.

Eine entscheide­nde Frage lautet: Was bleibt von Helmut Kohl und wer entscheide­t darüber, was einmal in den Geschichts­büchern über ihn stehen wird? Nun scheint zumindest eines klar: Die Söhne aus der Ehe mit seiner ersten Frau Hannelore sind es nicht. Peter und Walter Kohl bekamen ihr Erbe offenbar schon zu Lebzeiten vom Vater ausbezahlt. Eine Million Euro sollen die Kinder und Enkel insgesamt bekommen haben. Verschiede­ne Medien berichten, das entspreche dem Pflichtant­eil, der den Söhnen ohnehin zugestande­n hätte. Walter Kohl, der jahrelang versucht hatte, sich den Bruch mit dem Vater von der Seele zu reden und zu schreiben, hatte nach dessen Tod von einer „juristisch­en Klärung“gesprochen. Heute ist klar, was er damit gemeint hat. Was mit den persönlich­en Aufzeichnu­ngen und dem privaten Archiv des Politikers geschieht, wird wohl dessen Witwe bestimmen. Die CDU-Ikone hat Maike Kohl-Richter zur Alleinerbi­n bestimmt. Ob damit endlich Ruhe um den Altkanzler einkehrt? Michael Stifter

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