Augsburger Allgemeine (Land West)
Zentralrat: Ramadan und Opferfest böten sich an
Deutschland habe unbestritten eine christliche Kultur, deshalb seien christliche Feiertage gesetzlich geschützt. Weber widersprach dem Zentralrat der Muslime, dass gesetzlich geschützte muslimische Feiertage in Deutschland eine integrative Wirkung hätten. Wesentlich für die Integration seien etwa ein staatlich organisierter islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache oder bessere gesellschaftliche Teilhabe.
CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte, er sehe keinen überzeugenden Grund, künftig auch nichtchristliche Feiertage unter den Schutz einer gesetzlichen Regelung zu stellen. Deutschland habe eine christlich-jüdische religiöse Prägung, keine islamische. Daher verstehe er nicht, warum jetzt diese Debatte geführt werde. „Ich würde etwas anderes thematisieren: Wann haben endlich Christen in allen islamischen Ländern die gleiche Religionsfreiheit wie die Muslime bei uns“, sagte Bosbach.
Auch der CSU-Innenexperte Stephan Mayer lehnt de Maizières Vorstoß ab: Deutschland sei über Jahrhunderte durch die christliche Tradition bestimmt worden. Daran habe sich bis heute nichts geändert. „Dass der Islam zu Deutschland gehört, lässt sich historisch durch nichts belegen und ist auch heute nirgendwo zu erkennen“, so Mayer. Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime, hingegen sagte der Passauer Neuen Presse, gesetzlich geschützte muslimische Feiertage könnten integrationsfördernd wirken. Der Ramadan und das Opferfest böten sich an.