Augsburger Allgemeine (Land West)
Belegschaft von Air Berlin bangt
Mitarbeiter kämpfen um ihre Zukunft
Die Bundesagentur für Arbeit öffnet an diesem Montag ein Büro in der Zentrale der insolventen Air Berlin. Dort können sich Mitarbeiter der Fluggesellschaft arbeitssuchend melden, wie Personalchefin Martina Niemann intern mitteilte. Tausende Beschäftigte der Fluggesellschaft kämpfen um ihre berufliche Zukunft. Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag zu einer Protestaktion auf. Das Ziel: Unterstützung für die Mitarbeiter in der Zeit der Insolvenz. „Dazu gehört unter anderem die Forderung nach Gründung einer Transfergesellschaft“, teilte Verdi gestern mit. „Hierfür müssen aus Sicht von Verdi und der Beschäftigten Air Berlin, Lufthansa und weitere Investoren soziale Verantwortung übernehmen und Gelder zur Verfügung stellen.“
Für Donnerstag ist eine weitere Jobmesse bei Air Berlin geplant – mit dem Berliner Senat. Präsentieren sollen sich etwa die allgemeine Verwaltung, Polizei, Feuerwehr, Bürgerämter und das Landesflüchtlingsamt. Die zweitgrößte deutsche Airline hatte im Zuge der Insolvenz mitgeteilt, es gebe gute Aussichten für 80 Prozent der mehr als 8000 Beschäftigten. Bislang ist jedoch nur klar, dass bis zu 3000 Mitarbeiter zur Lufthansa wechseln können, vor allem zu deren Billigtochter Eurowings. An die größte deutsche Fluggesellschaft gehen 81 von 134 Flugzeugen. Für andere Bereiche gibt es noch immer keine Lösung, darunter die Verwaltung und die Technik. Mit der britischen Fluggesellschaft Easyjet verhandelt Air Berlin weiter über einen Verkauf mehrerer Maschinen. Einen Abschluss gab es nach Angaben eines Air-BerlinSprechers vom Sonntag nicht.