Das war spitze!

Das Spitzenspiel als solches genießt einen höchst zweifelhaften Ruf. In die Vorfreude, zwei starke Mann schaften im direkten Duell gegen einander bewundern zu können, mischt sich auch erfahrungsbe dingte Skepsis. Oft nämlich poten ziert sich nicht etwa das Spektakel, wenn sich zwei etwa gleich gute Mannschaften duellieren, sondern die Kontrahenten neutralisieren sich. Mitunter auf niedrigem Niveau. Ähnliches war auch vor dem Duell der Dortmunder Borussia gegen RB Leipzig er wartet worden. Nach der Partie berichteten aber Fans und unab hängige Zeugen von der aufre gendsten Partie der bisherigen Saison. Fünf Treffer, zwei Platzver weise und allerhand Großchancen untermauern diese Einschätzung mit Fakten. Lediglich Dortmunds Trai ner Peter Bosz teilte die vorherr schende Meinung nicht. Er hatte einen schwachen Auftritt seiner Mannschaft beobachtet. In diese Expertise mag sich aber womöglich auch die Enttäuschung über die unglückliche Niederlage getäuscht haben. Sein Gegenüber Ralph Ha senhüttl hingegen feierte den Erfolg ausgelassen. Immerhin wird sich auch der Nieder länder der Meinung anschließen, dass die Stimmung rund um das Sta dion und auch in der Arena eines Spitzenspiels würdig war. Es kam zu keinerlei der zuvor befürchteten körperlichen Auseinandersetzungen. Anders als beim Treffen im Febru ar beschränkten sich die Anhänger der Dortmunder diesmal auf ver nünftige Proteste gegen das Kon strukt RB Leipzig. So war die Par tie auf allen Ebenen eines Spitzen spiels würdig. (time)

* Statt „Doppelsechs“und „Falscher Neun“lesen Sie jeden Montag die „Glatte Eins“oder die „Glatte Sechs“mit der die Redaktion Außerge wöhnliches aus der Bundesliga be wertet.

Ralph Hasenhüttl