Augsburger Allgemeine (Land West)

René Rast rast raus aus dem Schatten

Motorsport Im Finale der Deutschen Tourenwage­n-Serie fängt der 30-Jährige den Favoriten Mattias Ekström ab. Der Titel ist der Lohn langer Arbeit

- VON RALF LIENERT (36 Runden/164,664 km) 1. Witt mann (Fürth) – BMW M4 DTM 56:47,699 Min.; 2. Rast (Minden) – Audi RS 5 DTM +3,143 Sek.; 3. Rockenfell­er (Landschlac­ht/Schweiz) – Audi RS 5 DTM +6,280; 4. Paffett (Großbritan­nien) – Mer ced. AMG C63 DTM +15,

Hockenheim

Das Deutsche Tourenwage­n Masters (DTM) war spannend bis zur Ziellinie. Mattias Ekström kam als Tabellenfü­hrer nach Hockenheim, doch am Ende überholte DTM-Neuling René Rast, 30, aus Minden alle und sicherte sich im Audi RS5 den Titel. Ekström wurde wie im Vorjahr Vizemeiste­r, Jamie Green Dritter. „Das ist ein unbeschrei­bliches Gefühl, jetzt fällt großer Druck von meinen Schultern“, sagte Rast. Er siegte mit drei Punkten Vorsprung vor seinem Markenkoll­egen vom Kemptener Team Abt Sportsline. Ekström wurde bei den beiden Finalrenne­n Elfter und Achter: „Wir haben alles versucht, am Ende hat es nicht gereicht.“Die Abte hatten ihren sechsten Titel schon fest im Blick. Zehn Jahre nach seinem zweiten DTM-Titel wollte der 39-jährige Schwede den Sack zumachen. Entspreche­nd enttäuscht zeigte sich Teamchef Hans-Jürgen Abt: „Das ist Sport, es kann nur einen Sieger geben.“

Für Rast war es eine Fahrt in die DTM-Geschichts­bücher, weil er sich den Titel in seiner ersten Saison und nach lediglich 21 Starts sichern konnte. Das war zuletzt dem Italiener Nicola Larini vor 24 Jahren gelungen. „Der Titel war vor einem Jahr so weit weg wie der Planet Pluto“, sagte er im Ziel. Rast gilt als äußerst ruhiger Zeitgenoss­e, beständig hat er auf seinen großen Erfolg hingearbei­tet. Zum sportliche­n Glück gesellt sich privates. Rast lebt seit kurzem mit Lebensgefä­hrtin Diana und dem elf Monate alten Sohn Liam James im österreich­ischen Bregenz. Sein erster DTM-Einsatz war im Juli 2016 in Zandvoort für Adrien Tambay. Beim Finale 2016 vertrat er Ekström und sammelte als Sechster erste Punkte. In diesem Jahr sammelte der Ex-Porsche- und GTMasters-Sieger drei Siege und stand zwei Mal auf der Polepositi­on. „Mein Ziel war es, bester Rookie zu werden.“Er betonte stets: „Ich will lernen, regelmäßig Punkte sammeln und immer gut durchkomme­n.“Das ist ihm mit dem Team Rosberg gelungen, er sicherte Fahrer- und Teampokal. „Es war grandios, vor voller Kulisse zu fahren“, lobte Rast die 152000 Fans, die am Rennwochen­ende an den Hockenheim­ring gekommen waren. Unter ihnen waren auch seine Eltern. Rast, der als zielstrebi­ger Rennsportl­er gilt, verzichtet­e zur Meisterfei­er auf sein bevorzugte­s Getränk. Normalerwe­ise trinkt er ausschließ­lich Wasser. Rast sagte mit einem Grinsen: „Ich nehme lieber eine Cola.“Für Audi war der Triumph in Hockenheim der erste Fahrertite­l seit 2013. Damals siegte Mike Rockenfell­er, der im Finalrenne­n hinter Vorjahresm­eister Marco Wittmann (BMW) und Rast auf Platz drei kam.

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Foto: Lienert Jubel bei René Rast. In den letzten bei den Rennen überholte der 30 Jährige den Führenden Mattias Ekström und si cherte sich den DTM Titel.

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