Augsburger Allgemeine (Land West)
Gefährlich nah am Tabellenkeller
Fußball Bezirksliga Das magere 0:0 im Augsburger Lokalduell ist für den TSV Haunstetten bedrohlicher als für die TG Viktoria. Trotz fehlender Tore gibt es große Emotionen und einen Platzverweis
Ein torloses Augsburger Derby in der Fußball-Bezirksliga Süd hat weder die TG Viktoria Augsburg noch den TSV Haunstetten entscheidend vorangebracht. Während die Viktoria-Truppe um Trainer Andreas Wessig mit dem 0:0 aber zumindest im gesicherten Mittelfeld verweilt, ist der TSV Haunstetten mittlerweile gefährlich nahe an die Abstiegsplätze herangerückt.
Dabei hatte sich Haunstettens Abteilungsleiter Günther Schmidt für seine Mannen so sehr ein richtiges Erfolgserlebnis im Duell gegen Viktoria gewünscht. Ganz unzufrieden ist er mit dem Unentschieden aber auch nicht. „Ein Punkt auswärts ist besser als keiner“, betont Schmidt. Wie schon im vorangegangenen Spiel gegen Erkheim sei beim Team um Trainer Andreas Ried eine Steigerung erkennbar gewesen. Zudem habe Haunstetten das Augenmerk im Derby auf die Defensive gerichtet. „Wir wollten zu null spielen, und das ist uns geglückt. Trotzdem hatten wir auch drei bis vier gute Torchancen, doch Viktorias Torhüter hat gut gehalten“, lautet Schmidts Analyse.
Dennoch hofft er natürlich, dass nach dem verkorksten Saisonstart, den mehrere wetterbedingte Spielabsagen sowie verletzte und urlaubende Spieler erschwert hatten, in der Rückrunde alles besser wird.
Auch Viktoria-Trainer Andreas Wessig kann der Punkteteilung gegen Haunstetten Gutes abgewinnen: „So, wie es gelaufen ist, bin ich zufrieden. In der ersten Halbzeit haben wir es versäumt, die Tore zu machen, in der zweiten Halbzeit Haunstetten. Deshalb ist es über die gesamten 90 Minuten gesehen ein gerechtes Ergebnis.“Dass sein Spieler Simon Weber in der 87. Minute nach einem Foul aufgrund einer heftigen Debatte mit Schiedsrichter Manfred Reuter aus Zusamaltheim erst Gelb und dann auch noch GelbRot sah, hakt Wessig als „unnötig“ab. „Ein junger Spieler und Emotionen“, gibt sich der Coach aber nachsichtig.
Denn generell ist Wessig mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden, auch wenn man nach einem vielversprechenden Start im Laufe der weiteren Saison nicht ganz an diese Leistungen anknüpfen konnte. „Die Gefahr ist groß, dass man bei einem guten Start zu euphorisch wird und gleich daran denkt, vorne mitspielen zu können. Aber wenn man es realistisch sieht, stehen wir vor dem bereits letzten Rückrundenspiel am nächsten Wochenende genau dort, wo wir hingehören.“
Baur – C. Jenik, Bertele, Har jung, M. Jenik – Schäffner, Eberle (87. Riet ze), Goldenberg (63. Weber), Müller, Fi scher – Czifra Weber (87./TG Viktoria)
TG Viktoria Gelb Rot TSV Haunstetten
Seewald – Maier, E. Hajdarevic, Finsterwalder, Bozkurt – Stelz ner, Bernhardt, Arman (Greimel), A. Hajda revic (65. Kraus), Yilmaz – Murphy (88. Wiest) 85
Zuschauer