Augsburger Allgemeine (Land West)
Glückliche Augsburger
Fußball Der FCA II zeigt den Münchner Löwen, wer in der WWK-Arena der Herr im Hause ist, und gewinnt knapp mit 3:2. Warum das Spiel mit 15 Minuten Verspätung begann
Derby gewonnen, Rekord geknackt. Spieler, Fans und Funktionäre des FC Augsburg strahlten gestern mit der warmen Herbstsonne um die Wette. Und sie hatten allen Grund dazu. Denn die Mannschaft bezwang in der WWK-Arena im prestigeträchtigen Duell der Regionalliga Bayern den TSV 1860 München mit 3:2 und brachte dem Spitzenreiter die zweite Saisonniederlage bei. Ein weiterer Aspekt für die gute Laune im Lager der Gastgeber war die Tatsache, dass 21 219 Besucher für einen neuen Zuschauerrekord in der Regionalliga Bayern sorgten. Vor allem die Sympathisanten des FC Augsburg kamen dabei voll auf ihre Kosten und schwärmten vom Auftritt der U23. Auch der Trainer hatte kaum Grund zur Kritik. „Wir haben ein fantastisches Regionalligaspiel gesehen“, lautete das Urteil von Dominik Reinhardt. Der Coach fügte an: „Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen.“Bei weitem nicht so erfreut gab sich sein Münchner Kollege Daniel Bierofka, der vor allen Dingen das Defensivverhalten bei seinem Team monierte. Vielleicht war der Löwen-Bändiger aber auch aus einem anderen Grund sauer. Die Partie begann mit 15 Minuten Verspätung, die Gäste aus der Landeshauptstadt waren bei der Anreise im Stau stecken geblieben. Worüber sich viele Fans wunderten, denn eigentlich sollte die 60-KilometerAnreise in die schwäbische Metropole problemlos zu organisieren sein. Zudem zogen sich einige unverbesserliche Löwen-Fans den Unmut der Verantwortlichen zu, denn sie brannten Bengalos ab und sorgten für eine Spielunterbrechung. Den finanziell klammen Münchnern droht nun eine ordentliche Geldstrafe. Abgesehen davon und von deftigen Schmähgesängen blieb es im Stadion ruhig.
Zum Sportlichen. Beim FCA fehlte neben Tim Rieder auch der erkrankte Routinier Markus Feulner, dafür standen aus dem Profikader Torhüter Fabian Giefer, JanIngwer Callsen-Bracker, Marco Richter und der ehemalige Löwe Kilian Jakob in der Anfangsformation. In der ausgeglichenen ersten Hälfte ging der FCA in der 41. Minute in Führung. Durch Efkan Be- kiroglu, der von Marco Richter mustergültig bedient wurde. Richter hatte vorher einen Treffer auf dem Fuß, doch da parierte LöwenSchlussmann Marco Hiller prächtig.
Auch sein Gegenüber Giefer konnte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Bei einem 16-Meter-Schuss von Benjamin Kindsvater und einem Freistoß Hoffnung. Aber diese erhielt nur 60 Sekunden später einen Dämpfer, denn nach einem herrlichen Konter erhöhte erneut Bekiroglu auf 3:1. Die Oberbayern gaben in der nun hochklassigen Partie nicht auf und verkürzten durch Nicholas Helmbrecht auf 2:3. Der FCA stand in der Schlussphase mächtig unter Druck, doch als Giefer einen Freistoß von Daniel Wein bravourös entschärfte, war die Angelegenheit erledigt. „Das hat heute Riesenspaß gemacht“, freuten sich die Routiniers Giefer und Callsen-Bracker.
FC Augsburg Giefer – Della Schiava, Call sen Bracker, Jürgensen – Ramser, Mwaro me – Mergel (64. Greisel), Bekiroglu (67. Stowasser), Lannert, Jakob – Richter (84. Lobenhofer) TSV 1860 München Hiller – Koussou (67. Weeger), Steinhart, Berzel, Köppel – Hursan (41. Ziereis) – Kindsvater (67. Bachschmid), Wein, Andermatt, Helm brecht – Mölders
Tore 1:0 Bekiroglu (41.), 2:0 Mergel (61.), 2:1 Ziereis (64.), 3:1 Bekiroglu (65.), 3:2 Helmbrecht (82.) Schiedsrichter Pflaum (Dörfleins) Zuschauer 21 219 I
Siehe auch Berichterstattung im überregionalen Sport