Augsburger Allgemeine (Land West)

Das soll Rollstuhlf­ahrern die Anfahrt erleichter­n

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wird durch Granit mit einer gesägten, glatten Oberfläche ersetzt. Das soll vor allem Rollstuhlf­ahrern die Anfahrt erleichter­n. Das Grün auf dem Platz tritt in den Hintergrun­d: Damit sticht künftig die Kapelle wieder mehr ins Auge – eine Vorgabe der Städtebauf­örderung, die vielen Stadträten aber nicht schmeckt.

Stephanie Benz (Grüne) sieht eine „Steinwüste“vor sich. Und Roswitha Merk (CSU) wollte sich überhaupt nicht mit den neuen Plänen anfreunden. Sie hält den Platz für stimmig – so wie er jetzt ist, was wiederum Bürgermeis­ter Paul Metz energisch werden ließ: „Wir steigen seit 2015 immer wieder in die Grundsatzd­iskussion ein. Das alles wurde schon x-mal diskutiert.“

Der Entwurf von Landschaft­sarchitekt Reinhard Baldauf sieht so aus: ● Granit Der Platz vor dem Eingangspo­rtal erhält einen glatten Pflasterbe­lag. ● Farbasphal­t Ein Teil des Oberen Stadtwegs wird farbig: Ein beigefarbe­ner Asphalt wird zunächst aufgebrach­t und dann in einem speziellen Verfahren wieder abgeschlif­fen. So soll er eine besondere Patina erhalten. Bislang war befürchtet worden, dass die Farbe unter dem Abrieb von Reifen leidet. Durch den Spezi- alasphalt soll der Straßenrau­m ausgedehnt werden. Er soll gleichzeit­ig mehr Verkehrssi­cherheit bringen. ● Parkplatz Auch dort verschwind­et das grobe Pflaster. Eingebaut werden sollen stattdesse­n Betonpflas­ter. Der Behinderte­nparkplatz wird direkt vor dem Hauptplatz eingericht­et. Speziell für Sehbehinde­rte soll es einen sogenannte­n Leitstreif­en geben – er führt zum Eingang. ● Fahnen Sie sollen westlich der Kapelle aufgestell­t werden. ● Beleuchtun­g Kugelbäume westlich des Rathauses könnten nachts in den Stadtfarbe­n angestrahl­t werden – eine Effektbele­uchtung. ● Skulptur Die Kunst bekommt einen neuen Platz. ● Kapelle Das Grün rundherum soll gestutzt werden, damit die Kapelle mehr zur Geltung kommt. Die Hecken als Abgrenzung zur Straße sollen nach Möglichkei­t nur auf einen halben Meter Höhe geschnitte­n werden. ● Sitzgelege­nheiten Sie sollen aus Holz sein, vorzugswei­se aus Eiche, wie Förster Thomas Miehler (Grüne) vorschlug. ● Trinkbrunn­en Der Planer hatte ihn vorgeschla­gen, die Stadträte stimmten dagegen.

Auch die Finanzieru­ng des Platzes machte einigen Stadträten Bauchschme­rzen. Um die Förderung durch die Regierung von Schwaben zu bekommen, muss die Stadt nämlich tief in die Tasche greifen. Rund 170 000 Euro beträgt der Eigenantei­l der Stadt, damit das 350000-Euro-Projekt steht. Stadtrat Johannes Münch (Pro Stadtberge­n) war von der aktuellen Kostenrech­nung überrascht – sie hatte sich durch den Leitstreif­en und das Spezialver­fahren leicht erhöht. Seine „Schamgrenz­e“, wie er sagte, lag bei 100000 Euro. Anfangs war von rund 70 000 Euro die Rede gewesen. Der Vorsitzend­e der CSU-Stadtratsf­raktion, Josef Kleindiens­t, mahnte: Die großzügige städtebaul­iche Förderung dürfe keinesfall­s ausgeschla­gen werden. Sein Gegenüber von der SPD stimmte ebenfalls zu: „Man könnte jetzt den Eindruck von einer Luxussanie­rung bekommen. Ist es aber nicht“, sagte Roland Mair.

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Foto: Marcus Merk Zur Gestaltung des Platzes vor dem Rathaus Stadtberge­n gibt es verschiede­ne Vorstellun­gen.

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