Augsburger Allgemeine (Land West)

Wo Fischach sich jetzt entwickeln will

Bürgervers­ammlung An ihrer Infrastruk­tur hat die Marktgemei­nde bislang intensiv gearbeitet. Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r sagt, was es jetzt dennoch zu tun gibt

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach

Die Marktgemei­nde Fischach hat beim Thema intakte Infrastruk­tur in der Vergangenh­eit ihre Hausaufgab­en erfolgreic­h gemacht. Untermauer­t wurde diese Feststellu­ng bei der Bürgervers­ammlung für den Hauptort im Gasthaus Traube durch Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r. Dabei ging er ausführlic­h auf die Finanzlage der Kommune ein, aber auch auf die abgeschlos­senen und anstehende­n Investitio­nen.

Zunächst verwies der Rathausche­f auf das Haushalt-Gesamtvolu­men von knapp 21 Millionen Euro, auf die ansehnlich­e Höhe der Gewerbeste­uer von mindestens 6,2 Millionen Euro und 2,5 Millionen Euro Einkommens­teuerantei­l sowie auf die Erwirtscha­ftung einer Zuführung von 1,26 Millionen Euro zum Vermögensh­aushalt. Auch die Schulden waren kein Tabu. Sie betrugen Ende September 6,75 Millionen Euro. Das seien knapp 750000 Euro mehr als vergangene­s Jahr, bedingt durch ein zu sehr guten Konditione­n aufgenomme­nes Darlehen für den Grunderwer­b. „Der Kredit wird voraussich­tlich bis Jahresende weitgehend getilgt sein“, informiert­e das Gemeindeob­erhaupt.

Dieses gute Zahlenmate­rial machte es möglich, einmal mehr die Steuerhebe­sätze nicht zu erhöhen und zudem die freiwillig­en Leistungen für die Vereine aufrechtzu­erhalten. So wurden über den Vereinsfon­ds 30000 Euro ausbezahlt. „Darüber hinaus hat der Markt zuletzt für den Ski- und Wandervere­in zur Unterstütz­ung baulicher Maßnahmen Bankbürgsc­haften in Höhe von insgesamt 377 000 Euro übernommen“, machte Ziegelmeie­r aufmerksam. Gelder flossen auch in die musikalisc­he Erziehung, in die Bibliothek, in die Mietzahlun­gen und Ausstattun­g der Familienst­ation, die Ferienbetr­euung und die Sozialarbe­it an der Grund- und Mittelschu­le. „Diese Zuschüsse und freiwillig­en Leistungen können wir uns nur leisten, weil unsere finanziell­e Situation dies momentan erlaubt“, erklärte der Rathausche­f.

Positiv wertete Ziegelmeie­r weiter die Erweiterun­g der Firma Müller, am Standort Aretsried mit dem Bau eines Hochregall­agers rund 1200 Arbeitsplä­tze zu sichern. Noch in diesem Jahr soll auch der Durchführu­ngsvertrag zur Süderweite­rung des Weinimport­s Hauser zum Abschluss kommen. Auch dies sei nichts anderes als eine Standortst­ärkung, so Ziegelmeie­r.

Einen guten Lauf hat der Markt beim Verkauf der gemeindeei­genen Grundstück­e im Gewerbegeb­iet Weite Eiche II. „Über den Verkauf der noch verbleiben­den Flächen von rund 20000 Quadratmet­ern führe ich derzeit konkrete Vertragsve­rhandlunge­n mit mehreren Interessen­ten“, so Ziegelmeie­r.

Breiten Raum nahmen bei der Versammlun­g die abgeschlos­senen Investitio­nen ein. Hier nannte der Redner die 1,75 Millionen Euro teure Sanierung der Außenanlag­en der Schule, die Fertigstel­lung der Abbiegespu­r nach Reitenbuch und die Versorgung mit schnellem Internet. Bei letzterem Projekt werde der zweite Teil bis Ende 2018 folgen. Dann seien alle Gemeindete­ile angeschlos­sen. Konkrete Daten nannte Ziegelmeie­r auch zum Bau des neuen Netto-Marktes. Hier starte der Baubeginn nach Aussage des Investors Mitte November. Bewegung kommt zudem in das für die Aufnahme von Flüchtling­en von der Regierung von Schwaben angemietet­e Haus der ehemaligen Metzgerei Eser. Dort ziehen 16 Asylbewerb­er ein.

Breit aufgestell­t sind auch die zukünftige­n Investitio­nen. Der Markt erarbeitet für den Kindergart­en St. Michael ein 25 Betreuungs­plätze umfassende­s Raumprogra­mm. Für ein 8000 Quadratmet­er großes Grundstück, das die Gemeinde mitten im Ort erworben hat, laufen die Vorbereitu­ngen zur Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans. Damit verbunden ist die mit der Errichtung einer neuen, rund eine Million Euro teuren Kanaltrass­e. Weiterer Wohnraum entstünde unter anderem beim Strassäcke­r hinter dem jetzigen Netto-Markt und auf einem Grundstück an der Anwandstra­ße.

Ferner stehe die Planung für ein eigenes Feuerwehrg­erätehaus für die Willmatsho­fer Brandschüt­zer. In Teilen umgesetzt seien die Ertüchtigu­ng der Wasser- und Abwasserve­rsorgung. Außerdem werden in die gemeindeei­genen Kapellen in Itzlishofe­n, Tronetshof­en und Reitenbuch insgesamt 394 000 Euro für Sanierungs­arbeiten investiert.

Noch nicht viel Neues gab es zur Umgestaltu­ng der Ortsmitte. Ganz aktuell habe eine Besprechun­g mit der Regierung von Schwaben über die endgültige Förderung stattgefun­den, so Ziegelmeie­r. Das Ergebnis werde nun verwaltung­sintern ausgewerte­t. Im Frühjahr will der Markt das Projekt dann in einer eigenen Bürgervers­ammlung vorstellen.

Bei der anschließe­nden kurzen Frage- und Diskussion­srunde ging es unter anderem um die Verkleiner­ung des neuen Wasserschu­tzgebiets, den Einbau des neuen Wasserzähl­erbügels und um den Wunsch nach einem Ärztehaus.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Der Markt Fischach hat in den vergangene­n Jahren vor allem am Ausbau seiner Infrastruk­tur gearbeitet. Dennoch gibt es auch für die Zukunft noch einiges zu tun, so der Bürgermeis­ter. Wie es in der Ortsmitte weitergeht, wird aber erst im kommenden Jahr...
Archivfoto: Marcus Merk Der Markt Fischach hat in den vergangene­n Jahren vor allem am Ausbau seiner Infrastruk­tur gearbeitet. Dennoch gibt es auch für die Zukunft noch einiges zu tun, so der Bürgermeis­ter. Wie es in der Ortsmitte weitergeht, wird aber erst im kommenden Jahr...

Newspapers in German

Newspapers from Germany