Augsburger Allgemeine (Land West)

Vermisste Syrerin umgebracht

Leiche gefunden. Zwei Männer verhaftet

- VON MARKUS RAFFLER

Memmingen

Seit gestern ist es traurige Gewissheit: Die dreifache Mutter aus Memmingen, die seit Ende August vermisst wurde, ist tot. Beamte einer Sonderkomm­ission fanden die Leiche in der Nacht zum Freitag im Gewerbegeb­iet Memmingerb­erg nahe des Flughafens – vergraben im Erdreich. Die Polizei geht davon aus, dass die 35-jährige Syrerin einem Gewaltverb­rechen zum Opfer gefallen ist. Zwei Familienan­gehörige im Alter von 50 und 59 Jahren stehen laut den Ermittlern unter dringendem Tatverdach­t. Sie sitzen in Untersuchu­ngshaft. Nähere Angaben zum Verwandtsc­haftsverhä­ltnis der Verhaftete­n lehnte die Polizei am Freitag ab – ebenso Angaben zur Todesursac­he und zum möglichen Tathergang.

Aufgrund der besonderen Umstände ihres Verschwind­ens hatte die Polizei früh nach der 35-Jährigen gefahndet. Die Syrerin, die mit ihrem Ehemann und drei minderjähr­igen Kindern seit 17 Jahren in Deutschlan­d lebte, war zuletzt am 23. August gesehen worden. Da es danach kein Lebenszeic­hen gab und sich die Frau bei ihren minderjähr­igen Kindern nicht meldete, zog die Polizei schon nach kurzer Zeit ein Gewaltverb­rechen in Betracht.

Wo genau die 35-Jährige gefunden wurde, ließ die Polizei offen. Klar ist nur, dass die Leiche der Frau auf freiem Gelände vergraben war und erst nach einer längeren Grabungsak­tion geborgen werden konnte. Wann die Frau versteckt wurde und ob sie dort auch zu Tode kam, dazu machte Polizeispr­echer Jürgen Krautwald keine Angaben. Die Verdächtig­en schweigen.

Der Leichnam wurde am Freitag in München obduziert. Über den Tatablauf und ein Motiv sei derzeit keine Auskunft möglich, so Krautwald. „Es ist aber von einer Tötung auszugehen.“Welche Rolle die „dringend tatverdäch­tigen“Familienmi­tglieder spielen, ließ er offen. Die Kinder der Frau sind laut Polizei bei Verwandten untergebra­cht.

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