Augsburger Allgemeine (Land West)
Wissenswertes über Alkohol und Spirituosen
Genussmittel
● Seit Menschengeden ken gehören die alkoholischen Ge tränke zu den populärsten Genussmit teln. Ihre aufputschende und berau schende Wirkung ist wohl Grund für diese weltweite Beliebtheit. Europa ist beim Alkoholkonsum weltweiter Spitzenreiter. In Deutschland wird der meiste Alkohol in Form von Bier (54 Prozent) getrunken, gefolgt von Wein (28 Prozent) und den Spirituosen (18 Prozent). ● Alkohol ist sehr energie reich. Ein Gramm Ethanol entspricht sieben Kilokalorien. Der Energiegehalt der alkoholischen Getränke erhöht sich zum Beispiel durch die Stamm würze im Fall von Bier oder durch den Zusatz von Zucker wie im Fall von Likör. Die Aufnahme des Alkohols ins Blut erfolgt nahezu sofort nach dem Konsum. 20 Prozent des Ethanols treten bereits vom Magen aus in Blut über. Etwa ein bis zwei Stunden nach dem Verzehr ist der maximale Blutspiegel erreicht. ● Alkohol gelangt langsamer ins Blut, wenn gleichzeitig eiweiß
Nährstoffe Konsum
reiche und fettreiche Lebensmittel ge gessen werden. Umgekehrt verhält es sich mit Zucker, Kohlensäure und einer hohen Temperatur des Getränks. Die akzeptable Alkoholzufuhr für gesunde Männer liegt bei 20 Gramm Alkohol pro Tag. Für die gesunde Frau liegt die ser Wert bei zehn Gramm. Dies ent spricht einer Menge von einem Viertelli ter Bier, einem Deziliter Wein oder drei Zentiliter Schnaps. Akzeptable Men ge bedeutet, dass bei dieser Zufuhr keine negativen gesundheitlichen Effekte zu erwarten sind. Während Schwan gerschaft und Stillzeit sollte jedoch zum Schutz des Kindes auf Alkohol verzich tet werden. Alkohol ist und bleibt ein Zellgift und ist für den Körper schädi gend. Die Wirkung auf Psyche und Geist sind bekannt. ● Unter den Oberbegriff Spiri tuosen fallen verschiedene Produkte. Nach EU Recht werden sie unter ande rem in Brände, aromatisierte Spirituo sen und Liköre aufgeteilt. Hier einige Be griffe im Detail:
(zum Beispiel Korn, Weinbrand, Grappa): Alkohol entsteht ausschließ
Sorten Brände
lich durch Destillation von Rohstoffen (Getreide, Obst, Wein, Zuckerrohr).
(zum Beispiel Himbeergeist): Ganze, nicht vergorene Früchte wer den in Äthylalkohol eingemaischt und erst anschließend destilliert.
(zum Beispiel Kirschwasser): Frische Früchte werden alkoholisch vergoren, danach schließt sich die Destil lation an.
Obstgeist Wasser Aromatisierte Spirituosen
(zum Bei spiel Ouzo, Kümmel, Wacholder): Ge schmacksneutraler Alkohol wird mithilfe von Früchten oder Gewürzen aromati siert.
Liköre:
Extraktreiche Spirituosen aus Zucker, die mit verschiedenen ge schmacksgebenden Stoffen (Pflan zenauszüge, Fruchtsäfte, etc.) und zum Beispiel Rahm, Milch oder Wein ver mischt werden.
Äthylalkohol landwirtschaft lichen Ursprungs wird wiederholend ei ner reinigenden Destillation oder ei ner Filtration unterzogen. ● Wie bereits er wähnt, ist Alkohol selbst ein Energie träger, der meist zusätzlich zum energie
Wodka: Macht Alkohol dick?
reichen Essen konsumiert wird. Da rüber hinaus regt Alkohol den Appetit an und scheint die Wirkung des Sät tigungshormons zu hemmen. Alkohol konsum hemmt auch die Fettver brennung im Körper. Die Fettspeiche rung wird im Gegenteil dazu be günstigt. ● Wer mehr als die akzeptable Menge an Alkohol konsumiert, er höht sein Krebsrisiko. Über welche Me chanismen Alkohol zum Krebsrisiko wird, wird noch untersucht. Verschie dene Abbauprodukte (zum Beispiel Acetaldehyd) des Alkohols scheinen krebserregend zu wirken. Alkohol schädigt auch die Schleimhäute, be sonders im oberen Verdauungstrakt.
Krebs Alexandra Hiebl
ist Diplomökotro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Forsten Augsburg (Fach zentrum Ernährung/ Gemeinschaftsver pflegung).