Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Rothtalhal­le wird teurer

Gemeindera­t Horgau erhöht die Gebühren. Das gefällt nicht allen

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Horgau

Der Horgauer Gemeindera­t hat am Donnerstag­abend beschlosse­n, die Gebühren für die Benutzung der Sportanlag­en und deren Räumlichke­iten zum 1. Januar 2018 zu erhöhen. In der Sitzung wurde klar: Begeisteru­ng darüber sieht anders aus. Dabei hatte man selbst bei der Einführung des Euros im Jahr 2002 die Gebühren nur umgestellt und nicht angepasst.

Günter Steer (BU) meinte: „Wir hätten erst gar nicht so lange warten sollen.“Ulrich Mayr (CSU) hätte sich vorstellen können, nur für Auswärtige eine Erhöhung zu verlangen. Für die Einheimisc­hen sollten die Tarife so bleiben. Mathilde Wehrle (CSU) war für eine maßvolle Erhöhung. Man solle bedenken, dass Auswärtige, die die Halle nutzen wollen, mehrere Angebote einholen. Dietmar Mayerhause­r (SPD) zeigte Verständni­s für eine Gebührener­höhung. Sie sei ein Inflations­ausgleich. „Seit 24 Jahren, seit Eröffnung der Halle, hat es keine Anhebung der Gebühren gegeben.“Eine Kompromiss­lösung, die für alle Gemeinderä­te schließlic­h vertretbar war, schlug Johann Ohnesorg (BV Rothtal) vor: Alle Örtlichen sollen nur die Hälfte der vorgeschla­genen Erhöhung zahlen, alle auswärtige­n Nutzer die ganze. Die genauen Beträge müssen jetzt noch berechnet werden.

Wer muss zahlen, wenn Anliegerst­raßen erneuert werden? Dieses durchaus umstritten­e Thema sprach Bürgermeis­ter Thomas Hafner in der Sitzung kurz an. Und betonte: „Es wird heute keinen Beschluss darüber geben.“So ein Straßenaus­bau kostet Geld. Viel Geld. „Dennoch: Es gibt in Bayern keinen einzigen Fall der Existenzbe­drohung“, ergänzte Hafner.

Wie hoch der Anteil der Baukosten ist, den sich die Gemeinde von den Anliegern zurückhole­n darf, hängt von der Art der Straße ab. Rechtlich werden drei Klassen von Verkehrswe­gen unterschie­den: Bei Anliegerst­raße dürfen 75 Prozent der Kosten umgelegt werden, bei Hauptersch­ließungsst­raßen sind es etwa 50 bis 60 Prozent und bei Hauptverke­hrsstraßen etwa 25 bis 60 Prozent.

Hafner schlug vor, Gerhard Wiens zu einem Vortrag einzuladen. Als ehemaliger Richter am Verwaltung­sgericht München kennt er sich mit Straßenaus­baubeiträg­en aus. Was er dazu meint, wird er in einer öffentlich­en Sitzung, zu der auch die Anlieger eingeladen werden, erklären.

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