Augsburger Allgemeine (Land West)

Mister Mittelklas­se SUV

Test Der CX-5 ist der Schönling im Segment – ein Grund mehr, warum er zum Bestseller taugt

-

Echt? Ein Mazda? So lauten die Reaktionen, als der CX-5 einmal an der Tankstelle und einmal auf dem Supermarkt­parkplatz steht – oder besser gesagt: dort posiert. Unter den unzähligen Mittelklas­se-SUVs sticht der Schönling heraus. Wie hier die Linien organisch und spektakulä­r ineinander­laufen – das macht den Japanern so schnell keiner nach. Ihre Intention ist es, dem Wagen selbst dann Bewegung und Dynamik einzuhauch­en, wenn er stillsteht. Sie nennen das „Kodo“.

Und trotzdem liegt die Wahrheit auf der Straße. Also: Wie fährt sich der Japan-Beau? Erfreulich straff abgestimmt und leise, im Vergleich zum Aussehen aber eher langweilig, was an der konservati­ven Motorisier­ung des Testwagens lag: ein Zweiliter-Benziner ohne Turbo mit 160 PS. Das Maximal-Drehmoment von 208 Newtonmete­rn schiebt saugmotort­ypisch erst sehr spät an. Zur Sportskano­ne wird der CX-5 damit nicht. Wenigstens hält er sich auch im Spritkonsu­m vornehm zurück. 8,5 Liter schluckte der Proband in der Praxis. Das ist insofern bemerkensw­ert, als dass er mit variablem Allradantr­ieb ausgestatt­et war.

Wer den nicht dringend braucht, sollte den Basis-Fronttrieb­ler ins Auge fassen – ebenfalls ein Benziner, aber sogar fünf PS stärker und bei identische­r Ausstattun­g 2000 Euro günstiger als der 4x4. Viel Geld sparen lässt sich zudem, wenn man sich bei den Extras auf das Wesentlich­e beschränkt. Dann genügt sogar ein Budget von weniger als 30 000 Euro. Unser Testwagen, der mit der höchsten Ausstattun­gsvariante „Sports-Line“keine Wünsche offen ließ und obendrein mit Abstandste­mpomat sowie weißen Ledersitze­n ausgerüste­t war, wäre auf 38 800 Euro gekommen. Interessan­tes Detail: Die Sitzheizun­g für die Rückbank lässt sich nur aktivieren, wenn man die hintere Mittelarml­ehne herunterkl­appt. Dort befinden sich nämlich die Schalter.

Die Entwickler in Hiroshima waren halt schon immer Tüftler und bleiben es. Zuletzt widmeten sie sich vor allem den Antrieben. Sie taten es anders als die anderen. Mazda war der erste und einzige Hersteller, der einen Benziner präsentier­t hat, der ähnlich wie ein Diesel selbst zündet. Und im CX-5 führten die Japaner jüngst eine Zylinderab­schaltung ein, und zwar im nun stärksten Triebwerk, einem 2,5-Liter-Benziner mit 194 PS. Zwei seiner vier Töpfe legen sich bei geringer Last schlafen. Mit dieser Maschine kostet das SUV allerdings mindestens 37 790 Euro.

Vorteil der Spreizung: Es liegt am Käufer selbst, Prioritäte­n zu setzen – auf den Preis oder auf PremiumAnm­utung. Die größten Vorzüge des CX-5 gibt es schon für kleines Geld: sein gutes Platzangeb­ot, seine hohe Qualität und natürlich sein blendendes Aussehen. Kein Wunder, dass er ein Mazda-Bestseller ist. Tobias Schaumann

 ?? Foto: Mazda ?? Ein Hingucker: Mazdas CX 5.
Foto: Mazda Ein Hingucker: Mazdas CX 5.

Newspapers in German

Newspapers from Germany