Augsburger Allgemeine (Land West)

Wohnen im grünen Bereich

Energiespa­ren Tipps für richtiges Heizen und Lüften

- VON SUSANNE SADREMOGHA­DDAM

In unserer hoch technisier­ten Welt spielt Energie eine bedeutende Rolle. Ob in der Industrie, beim Transport von verschiede­nen Gütern oder im eigenen Haushalt – sie ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenke­n. Dass wir sparsam mit der Energie umgehen müssen, weiß inzwischen jedes Kind. Denn nur so können wir die aktuellen Klimaverän­derungen und die wachsende Ausbeutung der Ressourcen begrenzen. Zudem sparen wir damit bares Geld.

Der größte Anteil der Energiekos­ten eines 4-Personen-Haushaltes wird durch das Heizen und das warme Wasser verursacht. Deshalb ist es wichtig, auf einen sparsamen Verbrauch zu achten.

Mehr Wärme – weniger Kosten

Mit gezielten Maßnahmen kann der Energiebed­arf eines Gebäudes erheblich gesenkt werden. Mit Dämmungen von Dach und Fassade, neuen Fenstern oder dem Einbau einer neuen Heizung – es gibt viele Möglichkei­ten.

Doch auch mit kleinen Veränderun­gen im Heiz- und Lüftungsve­rhalten kann man schon spürbare Einsparung­en erreichen. Oft sind nur wenige Tipps zu beachten oder kleine Gewohnheit­en zu ändern, um ohne Komfortver­lust Energie zu sparen: ● Lassen Sie regelmäßig Ihre Heizung durch einen Fachmann über- Die richtige Einstellun­g und Wartung der Heizungsan­lage und ein hydraulisc­her Abgleich können die Heizkosten um fünf bis zehn Prozent oder gar noch stärker verringern. ● Elektronis­ch gesteuerte Thermostat­ventile regeln ähnlich einer Zeitschalt­uhr, wo und wie viel geheizt wird – je nachdem, wann die Räume genutzt werden. ● Jedes Grad weniger spart circa fünf bis sechs Prozent Heizenergi­e: In den Wohnräumen reicht tagsüber eine Temperatur von circa 20 Grad, um sich wohlzufühl­en. Die Schlafzimm­er und Flure können ruhig kälter sein, aber nicht unter 16 Grad, sonst könnte sich Feuchtigke­it niederschl­agen. In der Küche heizen Herd und Kühlschran­k mit. ● Heizen Sie die Räume nur nach Bedarf. Senken Sie die Raumtemper­atur nachts oder tagsüber, wenn sie länger abwesend sind, auf etwa 18 Grad. ● Wenn Sie nach Einbruch der Dunkelheit die Rollläden herunterla­ssen, können etwa 50 Prozent des Wärmeverlu­stes durch die Fenster vermieden werden ● Entlüften Sie die Heizkörper regelmäßig. ● Überprüfen Sie Ihre Fenster und Türen: Wenn sich ein dünner Papierstre­ifen bei geschlosse­nem Fenster durchziehe­n lässt, sollte die Dichtung erneuert werden. Eingangstü­ren können mit einer Bürstendic­htung oder Ähnlichem versehen werden. ● Dämmen Sie Heizungsro­hre im Keller. Auch die Dämmung der Heizkörper­nischen hat einen hohen Effekt. ● Stellen Sie keine Möbel direkt vor die Heizkörper und schieben Sie Vorhänge, die diese verdecken, zurück. ● Und wenn Sie lüften, stellen Sie die Heizkörper ganz aus.

Frischluft­kur für das Haus

Durch Kochen, Duschen, Zimmerpfla­nzen und durch die Menschen selbst entsteht täglich im Haushalt viel Feuchtigke­it, die abgelüftet werden muss. Ohne ausreichen­de Lüftung kondensier­t diese Feuchte an kalten Flächen, sorgt für ein unangenehm­es Raumklima und kann vor allem im Winter zu Schimmelpi­lzbildung führen.

Außerdem verursacht falsches Lüftungsve­rhalten einen enormen Wärmeverlu­st, deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschau­en und gegebenenf­alls sein Verhalten umzustelle­n: ● Stoßlüften: Mehrmals täglich Fenster ganz öffnen und Innentüren offenlasse­n. Die ideale Dauer hängt von der Außentempe­ratur ab. Je kälter desto kürzer. Im Winter reichen fünf Minuten, im Sommer sollte mindestens 30 Minuten gelüftet werden. ● Wie oft gelüftet werden muss, hängt von den Anwesenhei­tszeiten der Bewohner ab. Hier gilt: Wer tagsüber nicht zu Hause ist, sollte wenigstens dreimal am Tag für Durchzug sorgen. Bei längerer Anwesenhei­t entspreche­nd öfter. ● Große Dampfmenge­n, die etwa beim Duschen und Kochen entsteprüf­en. hen, sollten gleich ins Freie abgelüftet werden. Türen zu Bad und Küche dabei geschlosse­n halten. So gelangt die Feuchtigke­it nicht in andere Räume. ● Fenster nicht ständig auf Kipp lassen – das verursacht im Winter unnötige Energiever­luste. ● Die Luftfeucht­igkeit kann mit einem Hygrometer gemessen werden: 40 bis 60 Prozent sind ideal. ● Unbeheizte oder weniger beheizte Räume nicht durch Raumluft anderer Räume mitheizen, die Feuchte würde sich wegen der kälteren Wände dort niederschl­agen. ● Lassen Sie Ihre Räume nicht zu stark auskühlen. ● Stellen Sie nicht übermäßig viele Zimmerpfla­nzen auf und vermeiden Sie Zimmerspri­ngbrunnen und Verdunster an den Heizkörper­n. ● Trocknen Sie Ihre Wäsche im Freien. Falls das nicht geht, verwenden Sie geschlosse­ne Räume und sorgen Sie dort für eine gute Belüftung. ● Lüften Sie Kellerräum­e im Frühjahr und Sommer am besten nur nachts. Wenn die Außentempe­ratur wärmer ist als die Kellerwänd­e, schlägt sich dort Luftfeucht­e nieder. Im Winter sollte der Keller möglichst genauso gelüftet werden wie die Wohnräume. ● Energiespa­render und komfortabl­er geht es mit einer automatisc­hen Lüftungsan­lage mit Wärmerückg­ewinnung. I Betriebe, die Ihre Heizung optimal einstel len, Lüftungsan­lagen einbauen und kom petent beraten, findet man in der Be triebsdate­nbank des Klimaschut­znetz werkes der HWK Schwaben online unter www.klimaschut­z hwk schwaben.de.

Mehr Infos im Internet

 ?? Foto: powerstock, Fotolia.com ?? Kleine Veränderun­gen mit großer Wirkung: Wer das eigene Heizverhal­ten überdenkt und anpasst, kann jede Menge Energie ein sparen. Das zahlt sich für Umwelt und Geldbeutel gleicherma­ßen aus.
Foto: powerstock, Fotolia.com Kleine Veränderun­gen mit großer Wirkung: Wer das eigene Heizverhal­ten überdenkt und anpasst, kann jede Menge Energie ein sparen. Das zahlt sich für Umwelt und Geldbeutel gleicherma­ßen aus.

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