Augsburger Allgemeine (Land West)

Fragen und Antworten zum Sex Gewerbe in Augsburg

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Einzugsgeb­iet.

Außerdem gibt es im direkten Umkreis von Augsburg viele eigenständ­ige Städte, die andernorts Stadtteile sind und dann dort auch bei der Einwohnerz­ahl mitgezählt werden. Ein weiterer Faktor: Nur wo es engmaschig­e Kontrollen gibt, kann man die Zahl der Prostituie­rten auch einigermaß­en korrekt angeben. Die Augsburger Kripo hat den Ruf, es mit der Kontrolle des Milieus besonders genau zu nehmen. Unabhängig davon versucht die Stadt seit einigen Jahren,

die Neuansiedl­ung von Bordell betrieben möglichst zu verhindern. Wo arbeiten die Prostituie­rten?

Rund 500 Prostituie­rte arbeiten nach Angaben der Kripo aktuell in der Stadt. Vor einigen Jahren waren es geschätzt noch an die 700 Frauen. Seit jedoch die Straßenpro­stitution Anfang 2013 von der Stadt komplett verboten wurde, sind die Zahlen rückläufig. Es gibt im Stadtgebie­t laut Polizei

etwa 20 Bordelle und rund 90 sogenannte Bordellwoh­nun gen.

Über 80 Prozent der Frauen im Milieu sind Ausländeri­nnen. Die meisten von ihnen stammen aus Osteuropa.

Die Frauen arbeiten oft nur wenige Wochen in einer Stadt

und ziehen dann in das nächste Bordell weiter.

Wie wird das Milieu kontrollie­rt?

Die Kripo in Augsburg steht schon seit Jahren in Kontakt mit den Bordellbet­reibern – auf diese Weise kommen viele Frauen, die neu in der Stadt sind, freiwillig zur Polizei und melden sich dort an. So haben die Ermittler zumindest einmal Kontakt zu den Prostituie­rten und können reagieren, wenn sich der Verdacht ergibt, dass auf die Frau Druck ausgeübt wird. Die Kripo kontrollie­rt auch immer wieder die Bordellbet­riebe in der Stadt. Seit diesem Juli gilt

das neue Prostituie­r tenschutzg­esetz:

Frauen, die als Prostituie­rte arbeiten, müssen sich jetzt anmelden und

regelmäßig zur Beratung zum Gesundheit­samt.

Das Gesetz sagt, die Frauen sollen sich in der Stadt anmelden, in der sie überwiegen­d arbeiten. In der Praxis aber sind gerade die ausländisc­hen Frauen selten länger als eine oder zwei Wochen an einem Ort.

Kann eigentlich jeder ein Bordell betreiben?

Bisher war das quasi so. Seit diesem Sommer ist aber eine Genehmigun­g erforderli­ch. Auch bestehende Häuser müssen eine Erlaubnis beantragen. Die Behörden

prüfen dabei den Betreiber auch auf seine Zuverlässi­g keit.

Bei einer entspreche­nden Vorstrafe oder anderen Hinweisen, die ihn als ungeeignet erschienen lassen, kann die Erlaubnis verweigert werden. Kritiker bemängeln, dass die eigentlich­en

Betreiber oft ohnehin nur im Hintergrun­d aktiv

seien und Strohmänne­r als Geschäftsf­ührer einsetzten. Zudem würden die illegalen Bordellwoh­nungen nicht auf diese Weise kontrollie­rt.

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