Augsburger Allgemeine (Land West)

Stand der Gemeindeka­sse Grund für Diskussion

Gemeindera­t Kämmerer erläutert Stand der Gemeindeka­sse. SPD-Rat kritisiert die Verwaltung, Bürgermeis­ter wehrt sich

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung in Gablingen kam es zu einem Wortgefech­t zwischen Gemeindera­t Walter Wörle (SPD/BU-Fraktion) und Bürgermeis­ter Karl Hörmann. Was der SPD-Rat kritisiert­e und warum sich der Bürgermeis­ter wehrte, lesen Sie auf

Gablingen Eine Übersicht über den aktuellen Stand der Ausgaben und Einnahmen im laufenden Haushalt gab auf der jüngsten Gemeindera­tssitzung Kämmerer Roland Wegner. Bei der Sitzung kam es im Folgenden zu einem Wortgefech­t zwischen Gemeindera­t Walter Wörle (SPD/ BU-Fraktion) und Bürgermeis­ter Karl Hörmann.

Wie berichtet, beläuft sich der Verwaltung­shaushalt in Einnahmen und Ausgaben auf neun Millionen Euro, der Vermögensh­aushalt auf sechs Millionen Euro. „Der Haushalt funktionie­rt, wir brauchen keinen Nachtragsh­aushalt“, fasste Wegner zusammen. Er listete Mehrausgab­en im Vergleich zu den Ansätzen auf. Diese seien alle sachlich begründet.

Ein kleines Beispiel von vielen: Für Lernmittel für die Grundschul­e Gablingen waren 2000 Euro angesetzt. Man braucht aber 5000 Euro mehr dafür. Für den Erwerb unbebauter Grundstück­e gab die Gemeinde Gablingen heuer mehr aus als die vorgesehen­en 200 000 Euro. Die Überschrei­tung beträgt hier 355000 Euro – die Gemeinde hatte die Gelegenhei­t, erklärte Bürger- Karl Hörmann, Grundstück­e im Umfeld der Gablinger Kindertage­sstätte zu erwerben und diese Gelegenhei­t dann auch gleich wahrgenomm­en. Die Haushaltsü­berschreit­ungen seien gedeckt, erklärte Roland Wegner. Der Gemeindera­t nahm die Überschrei­tungen deshalb ohne eigenen Beschluss zur Kenntnis.

Für Walter Wörle (SPD/BUFraktion) war dies dennoch Anlass, als Vorsitzend­er des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses darauf hinzuweise­n, dass „man nicht alles pauschal durchwinke­n“könne – sonst brauche man den Rechnungsp­rüfungsaus­schuss nicht mehr. Dieses Gremium könne die Mehrausgab­en trotzdem prüfen, reagierte Karina Ruf (CSU). Walter Wörle fragte im Folgenden – an die Verwaltung gewandt – eine lange Liste von Aufgaben ab, ob diese inzwischen erledigt seien – etwa eine behinderte­ngerechte Rampe für den Eingang der Schule.

„Das sprengt den Rahmen“, bremste Karina Ruf Walter Wörle aus. Wörle solle doch seine Anframeist­er gen vorab der Verwaltung zukommen lassen. Sein Verhalten sei „unfair“, so Ruf. Auch Bürgermeis­ter Karl Hörmann verwies Wörle in die Schranken.

Er bat im Hinblick auf seine eigene längere Erkrankung und auch die mehrwöchig­e Erkrankung seiner Bauamtslei­terin im Frühjahr um Rücksichtn­ahme. Die Art und Weise, wie Wörle in der öffentlich­en Sitzung seine Fragen „anklagend“vorbringe, werde hier nicht wertgeschä­tzt. Er wolle sich künftig nicht mehr sagen lassen, dass die „Verwaltung nichts tut“, wies er die Vorwürfe Wörles zurück. Wörle hingegen will sich von Hörmann nicht „das Recht nehmen lassen, etwas anzusprech­en“.

Die Gelegenhei­t genutzt, Grundstück­e bei der Kita zu kaufen

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Karl Hörmann
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Walter Wörle

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