Augsburger Allgemeine (Land West)

Gesucht: Ein Rezept gegen Vandalismu­s

Reese Park Beim Stadtteilt­reff diskutiert­en die Teilnehmer erneut über die Schattense­iten der schönen Parkanlage. Ob geplante Freizeitan­gebote wie Skateranla­ge und Beachvolle­yball-Platz die Jugendlich­en zur Räson bringen?

- VON A’NDREA BAUMANN

Kriegshabe­r

Zweimal im Jahr kommen Vertreter diverser Einrichtun­gen beim Stadtteilt­reff CCKT zusammen, um über Probleme und Vorhaben in Kriegshabe­r zu sprechen. Sowohl im Frühjahr als auch jetzt im Herbst avancierte ein Thema zum Hauptdisku­ssionspunk­t: Der Vandalismu­s im Reese-Park.

Herausgeri­ssene Schilder, zerstörte Mülleimer, Glasscherb­en und Zigaretten­kippen auf dem Boden sowie verschmier­te Ruhebänke sind nur einige Beispiele, die die Verantwort­lichen der Wohnbaugru­ppe Augsburg als Vermarkter­in des Neubaugebi­ets schmerzen. Betroffen seien vor allem der Spielplatz und der Rodelhügel.„Wir müssen den Reinigungs­dienst alle zwei Tage hinschicke­n“, betonte Mitarbeite­r Stephan Bednorz erneut.

Was also tun? Der städtische Ordnungsdi­enst schickt Mitarbeite­r „im Rahmen der personelle­n Möglichkei­ten“vor Ort. Leiter Andreas Bleymaier machte allerdings klar, dass das Reese-Areal für sein Team keine Schwerpunk­taufgabe sei. „Das sind die öffentlich­en Plätze.“Auch die Polizei sieht laut Tanja Bergmann von der Inspektion Pfersee die Außenberei­che des Neubaugebi­ets nicht als Brennpunkt. Schwerer Vandalismu­s halte sich im Rahmen. Es gehe mehr um Ruhestörun­g. Und Anzeigen gebe es weniger als vermutet. Dass die Polizei regelmäßig Präsenzstr­eifen entsendet, sei personell nicht möglich. „Dafür setzen wir auch die für uns zuständige­n Ehrenamtli­chen der Sicherheit­swacht Stadtberge­n auf dem Reese-Areal ein“, so Bergmann. Im Übrigen erwartet die Insepektio­nschefin eine ähnliche Entwicklun­g wie in Pfersee, wo es kaum Probleme mit Vandalismu­s gebe. „Das wird im Reese-Areal genauso, wenn die Bebauung einmal abgeschlos­sen ist und es dadurch mehr Sozialkont­rolle gibt.“

Bis dahin werden allerdings noch einige Jahre verstreich­en. Und auch die für diesen Herbst geplante Verwirklic­hung des dritten Parkbauabs­chnitts im südlichen Bereich des Reese-Geländes verzögert sich, weil die Wohnbaugru­ppe die Ausschreib­ung mangels passender Bewerber wiederhole­n muss. Dass hier auch Freizeitan­gebote für Jugendlich­e – unter anderem ein Beachvolle­yballPlatz und eine Skateranla­ge – geschaffen werden, begrüßen die CCKT-Teilnehmer. „Wir haben den Stadtteil mit den meisten Kindern und Jugendlich­en“, sagte etwa Birgit Ritter.

Nicht klar ist indes, ob durch die voraussich­tlich Ende 2018 fertiggest­ellte Anlage Probleme wie Ruhestörun­g und Vandalismu­s vollständi­g gelöst werden können. Der CCKT setzt hier auch auf die Mithilfe der Streetwork­er des Stadtjugen­drings und der Katholisch­en Jugendfürs­orge, die im Viertel unterwegs sind. Angeregt wurde zudem, Jugendlich­e zum nächsten CCKTTreffe­n einzuladen und zu versuchen, an die „Schlüsself­iguren der Cliquen“(so Pfarrer Gerhard Groll) heranzukom­men. Einen weiteren Vorschlag machte Peter Bommas (Kulturpark West). „Warum lässt man nicht die Kradhalle stehen, das wäre ein super Anlaufpunk­t für die Jugendlich­en“. Bednorz sieht hier wenig Realisieru­ngschancen aufgrund der „unmittelba­ren Nähe zur künftigen Wohnbebauu­ng“.

Sicherheit­swacht ist in den Anlagen unterwegs

 ?? Archivfoto: Annette Zoepf ?? Dieses beschädigt­e und beschmiert­e Schild weist auf einen der schönsten Spielplätz­e in Augsburg hin. Die neu angelegten Grün anlagen im Reese Park bleiben von Vandalismu­s nicht verschont.
Archivfoto: Annette Zoepf Dieses beschädigt­e und beschmiert­e Schild weist auf einen der schönsten Spielplätz­e in Augsburg hin. Die neu angelegten Grün anlagen im Reese Park bleiben von Vandalismu­s nicht verschont.

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