Augsburger Allgemeine (Land West)
Gesucht: Ein Rezept gegen Vandalismus
Reese Park Beim Stadtteiltreff diskutierten die Teilnehmer erneut über die Schattenseiten der schönen Parkanlage. Ob geplante Freizeitangebote wie Skateranlage und Beachvolleyball-Platz die Jugendlichen zur Räson bringen?
Kriegshaber
Zweimal im Jahr kommen Vertreter diverser Einrichtungen beim Stadtteiltreff CCKT zusammen, um über Probleme und Vorhaben in Kriegshaber zu sprechen. Sowohl im Frühjahr als auch jetzt im Herbst avancierte ein Thema zum Hauptdiskussionspunkt: Der Vandalismus im Reese-Park.
Herausgerissene Schilder, zerstörte Mülleimer, Glasscherben und Zigarettenkippen auf dem Boden sowie verschmierte Ruhebänke sind nur einige Beispiele, die die Verantwortlichen der Wohnbaugruppe Augsburg als Vermarkterin des Neubaugebiets schmerzen. Betroffen seien vor allem der Spielplatz und der Rodelhügel.„Wir müssen den Reinigungsdienst alle zwei Tage hinschicken“, betonte Mitarbeiter Stephan Bednorz erneut.
Was also tun? Der städtische Ordnungsdienst schickt Mitarbeiter „im Rahmen der personellen Möglichkeiten“vor Ort. Leiter Andreas Bleymaier machte allerdings klar, dass das Reese-Areal für sein Team keine Schwerpunktaufgabe sei. „Das sind die öffentlichen Plätze.“Auch die Polizei sieht laut Tanja Bergmann von der Inspektion Pfersee die Außenbereiche des Neubaugebiets nicht als Brennpunkt. Schwerer Vandalismus halte sich im Rahmen. Es gehe mehr um Ruhestörung. Und Anzeigen gebe es weniger als vermutet. Dass die Polizei regelmäßig Präsenzstreifen entsendet, sei personell nicht möglich. „Dafür setzen wir auch die für uns zuständigen Ehrenamtlichen der Sicherheitswacht Stadtbergen auf dem Reese-Areal ein“, so Bergmann. Im Übrigen erwartet die Insepektionschefin eine ähnliche Entwicklung wie in Pfersee, wo es kaum Probleme mit Vandalismus gebe. „Das wird im Reese-Areal genauso, wenn die Bebauung einmal abgeschlossen ist und es dadurch mehr Sozialkontrolle gibt.“
Bis dahin werden allerdings noch einige Jahre verstreichen. Und auch die für diesen Herbst geplante Verwirklichung des dritten Parkbauabschnitts im südlichen Bereich des Reese-Geländes verzögert sich, weil die Wohnbaugruppe die Ausschreibung mangels passender Bewerber wiederholen muss. Dass hier auch Freizeitangebote für Jugendliche – unter anderem ein BeachvolleyballPlatz und eine Skateranlage – geschaffen werden, begrüßen die CCKT-Teilnehmer. „Wir haben den Stadtteil mit den meisten Kindern und Jugendlichen“, sagte etwa Birgit Ritter.
Nicht klar ist indes, ob durch die voraussichtlich Ende 2018 fertiggestellte Anlage Probleme wie Ruhestörung und Vandalismus vollständig gelöst werden können. Der CCKT setzt hier auch auf die Mithilfe der Streetworker des Stadtjugendrings und der Katholischen Jugendfürsorge, die im Viertel unterwegs sind. Angeregt wurde zudem, Jugendliche zum nächsten CCKTTreffen einzuladen und zu versuchen, an die „Schlüsselfiguren der Cliquen“(so Pfarrer Gerhard Groll) heranzukommen. Einen weiteren Vorschlag machte Peter Bommas (Kulturpark West). „Warum lässt man nicht die Kradhalle stehen, das wäre ein super Anlaufpunkt für die Jugendlichen“. Bednorz sieht hier wenig Realisierungschancen aufgrund der „unmittelbaren Nähe zur künftigen Wohnbebauung“.
Sicherheitswacht ist in den Anlagen unterwegs