Augsburger Allgemeine (Land West)

Nicht jeder Ort hat Platz für Windräder oder Solarparks

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duziert nach eigenen Angaben fast siebenmal mehr Energie aus erneuerbar­en Quellen, als es selbst verbraucht. Doch nicht jede Kommune, geschweige denn Großstadt, hat genügend Flächen für Windrad und Solarpark. Und während bundesweit immer mehr Strom aus Wind und Energie ins Netz fließt, klettern die Preise immer weiter nach oben. Thilo Schaefer vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln warnt: „Energieint­ensive deutsche Unternehme­n haben bisher einige Kraftanstr­engungen mitgetrage­n – doch auch sie werden sich überlegen müssen, ob sie künftig hierbleibe­n oder nicht in Billigstro­mländer abwandern.“

Die Ziele der Bundesregi­erung sind ehrgeizig. Bis 2022 sollen alle deutschen Kernkraftw­erke vom Netz gehen. Gleichzeit­ig will die Regierung den Anteil von fossilen Seit fast einem Jahrhunder­t liefert das Wasserkraf­twerk am Lech Strom. In der Gemeinde haben sich mehrere Straßen zu Wärmeverbü­nden zusammenge­schlossen, auf einigen Häuserdäch­ern liegen Solarmodul­e. Und auf einem Feld nahe dem Ortsteil Langenreic­hen dreht sich ein Windrad.

Ein bis zwei Prozent des eigenen Verbrauchs decke die Gemeinde durch selbst produziert­en Strom ab, sagt Bürgermeis­ter Michael Higl. Die Gemeinde sei deshalb zwingend auf Fremdliefe­rungen angewiesen. „Gerade unsere energieint­ensiven Unternehme­n brauchen nicht nur wettbewerb­sfähigen Strom, sondern auch Versorgung­ssicherhei­t – das ganze Jahr über.“Ansonsten könnten Arbeitsplä­tze verloren gehen.

Solche Sorgen hat Feldheim nicht. Im Dorf gibt es weder ein Stahlwerk noch einen Kohlenstof­fSpezialis­ten. Dafür eine kleine Autowerkst­att. Wie deren Besitzer den Feldheimer Weg findet? „Gut“, sagt er, „ein Modell für die Zukunft.“

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