Augsburger Allgemeine (Land West)

„Wir sind fokussiert, aber ruhig“

FC Augsburg Michael Gregoritsc­h gibt sich vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg optimistis­ch. Seinen Vater hätte der 23-Jährige gerne als österreich­ischen Nationaltr­ainer gesehen

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Wenn in Österreich einem Fußballer ein besonders schönes Tor gelingt oder einer einen raffiniert­en Freistoß schießt, der im Netz einschlägt, sprechen die Österreich­er von einem „Gustostück­erl.“Bedeutet so viel wie Leckerbiss­en. Michael Gregoritsc­h hat in Augsburg eine längere Anlaufzeit benötigt, doch so nach und nach serviert der 23-jährige Grazer immer wieder vor allem in Form von Freistößen seine „Gustostück­erl.“

Gegen den FC Bayern am vergangene­n Wochenende war er zumindest nah dran, als er beim Stande von 1:0 für die Bayern mit einem herrlichen Freistoß an Münchens Keeper Sven Ulreich scheiterte. Darauf angesproch­en zuckt Gregoritsc­h mit den Schultern und grinst: „Ich weiß nicht, ob das was an unserer Niederlage geändert hätte.“0:3 gegen Bayern hin oder her – Gregoritsc­h ist derzeit in blendender Spiellaune.

Zehn Tore hat er sich einmal als „magische Marke“als Saisonziel gesetzt. Fünf sind es jetzt schon. Das Bayern-Spiel zuletzt hat ihn schon gewurmt, aber lange zu trauern, zählt nicht zu seinen Eigenschaf­ten: „Niederlage­n sind immer beschissen, aber ich verdaue Niederlage­n eigentlich schnell.“Ist auch ratsam, nachdem bereits am Samstag mit dem VfL Wolfsburg der nächste starke Gegner in Augsburg auftaucht. „Wir sind sehr fokussiert, aber ruhig. Mit 16 Punkten fühlt man sich nicht sicher. Wir wissen, dass wir nachlegen müssen. Wichtig ist, dass wir Wolfsburg weiterhin hinter uns lassen“, sagt Gregoritsc­h.

Vor über einer Woche war Gregoritsc­h noch bei der österreich­ischen Nationalma­nnschaft und musste dann aufgrund einer Verletzung seine Zelte dort abbrechen. Doch bereits wenige Tage später bei den Bayern konnte der Augsburger Offensivsp­ieler wieder spielen. Eine Wunderheil­ung? „Das ist eine komische Geschichte. Ich habe immer wieder mal Probleme mit dem Sprunggele­nk. Da schwillt dann ein Band an. Das ist nichts Tragisches und bereitet keine Schwierigk­eiten, aber ich muss immer ein bisschen aufpassen.

Momentan ist alles okay“, meint Gregoritsc­h. Nach dem Ende der Hinserie will der Stürmer die zwei Wochen Pause dann zur Regenerati­on nutzen.

Apropos Österreich. Fünf Länderspie­le hat der Ex-Hamburger bisher absolviert. Zuletzt hat der Österreich­ische Fußball-Bund (ÖFB) den gebürtigen Mainzer Franco Foda (früher u. a. 1. FC Kaiserslau­tern) als Nachfolger für Marcel Koller verpflicht­et. Neben ExFCA-Trainer Markus Weinzierl stand auch der Vater von Michael Gregoritsc­h auf der Liste der Kandidaten. Werner Gregoritsc­h trainiert Österreich­s U21.

Gregoritsc­h hat seinem Vater die Daumen gedrückt. „Franco Foda ist ein guter Trainer, aber ich hätte es meinem Vater natürlich gewünscht. Aber vielleicht kommt ja irgendwann seine Chance noch“, so Gregoritsc­h. Wäre es dann für ihn in der Nationalma­nnschaft leichter geworden oder sogar schwerer? Gregoritsc­h lächelt: „Wenn ich gut spiele, ist es immer leicht. Egal bei welchem Trainer.“Wolfgang Langner

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Foto: Ulrich Wagner Es klappt nicht immer. Hier ärgert sich Michael Gregoritsc­h über eine vergebene Tor chance.

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