Augsburger Allgemeine (Land West)

Was Ledvance von Kuka unterschei­det

Standort Beide Unternehme­n haben angekündig­t, 650 beziehungs­weise 250 Arbeitsplä­tze abbauen zu wollen. Die Ausgangsla­ge aber ist völlig unterschie­dlich. Das hat auch Folgen für die Mitarbeite­r

- VON ANDREA WENZEL

Die Nachricht, das Ledvance das Werk in Augsburg schließen und damit rund 650 Arbeitsplä­tze abbauen werde, schlug vergangene Woche ein wie eine Bombe. Nur wenige Tage später folgte die nächste Hiobsbotsc­haft: Auch Kuka baut 250 Stellen ab. In naher Zukunft sollen damit in Augsburg 900 Arbeitsplä­tze wegfallen. Was mit den Ledvance-Angestellt­en in der Logistik passieren wird, steht dabei noch nicht fest.

Was beiden Fällen gemeinsam ist, ist das Schicksal der Mitarbeite­r. Für sie kam die Nachricht über den Arbeitspla­tzverlust völlig überrasche­nd. Während die Angestellt­en bei Ledvance schockiert über die Alternativ­losigkeit der Ankündigun­g waren, konnte man bei Kuka die Ausmaße des Stellenabb­aus kaum fassen. „Dass es in der Sparte Anlagenbau Probleme mit der Struktur gibt, wussten wir. Aber dass ein Arbeitspla­tzabbau in dieser Dimension kommt, das war uns nicht klar“, sagt Armin Kolb, Betriebsra­tsvorsitze­nder bei Kuka. pur“, so beschreibt er die Stimmung bei den Mitarbeite­rn, als sie davon erfahren hatten. Was Kolb der Geschäftsf­ührung der Kuka-Sparte Systems (Anlagenbau) ankreidet, ist, nicht rechtzeiti­g auf Probleme reagiert zu haben. Mit dem chinesisch­en Mehrheitse­igner Midea habe die Entscheidu­ng jedoch nichts zu tun. Hier gelte nach wie vor die Investoren­vereinbaru­ng. Das betont auch Kuka-Pressespre­cherin Katrin Stuber-Koeppe. „Das war eine rein strategisc­he Entscheidu­ng von Kuka selbst.“

Ein Aspekt, der aufzeigt, warum sich die beiden Fälle unter anderem unterschei­den. Die handelnden Personen sind andere, aber auch die Ausgangsla­ge war bei beiden Unter„Erschrecke­n nehmen verschiede­n. „Bei Ledvance wurde schon zu Osram-Zeiten der Wandel in die Zukunft verpasst. Kuka dagegen hat seine Produkte immer weiter entwickelt, neue Geschäftsf­elder aufgetan und hat sich mit seinen verschiede­nen Sparten breit aufgestell­t“, fasst Michael Leppek, Erster Bevollmäch­tigter der IG Metall, zusammen. Während bei Ledvance wegen der versäumten Modernisie­rungen bis 2019 ein ganzer Standort und damit ein Teil Augsburger Geschichte verloren gehen werde, müsse bei Kuka ein strategisc­hes Problem in einer einzelnen Sparte gelöst werden – in einem Unternehme­n,

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Foto: Stefan Puchner, dpa Die Ledvance Mitarbeite­r kämpfen um den Erhalt des Augsbur ger Standorts.
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Foto: René Lauer Kuka baut nach strukturel­len Problemen in der Sparte Anla genbau (Systems) Arbeitsplä­tze ab.

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