Augsburger Allgemeine (Land West)
Für Gehör, Gemüt und Seele
Konzert Der Stadtberger Männerchor füllt die Kirche St. Nikolaus
Stadtbergen
Eine inhaltlich reiche Stunde fürs Gehör, fürs Gemüt und für die Seele: Das wünschte Peter Scherer, der Vorsitzender des Männerchores Stadtbergen, den Besuchern des Konzerts in St. Nikolaus. Sein Wunsch ging in Erfüllung.
Stadtpfarrer Konrad Huber eröffnete die Stunde mit zwei Orgelstücken von Johann Ludwig Krebs und Johann Sebastian Bach. Unter der Leitung von Hans Mayer füllte im Anschluss der Männerchor den Kirchenraum. Der selten zu hörende vierstimmige Choral „Ubi caritas“aus dem 8. Jahrhundert besang die Gottes- und die Nächstenliebe.
Sehr eindringlich dann „Prayer of the Children“von Kurt Bestor, in dem der Komponist Obdachlosigkeit, Armut und die Schrecken des Jugoslawien-Krieges der 1960erJahre anprangert. Freude und Liebe waren Themen in einem südafrikanischen Zulu-Lied und in einem ukrainischen Lied. Im „Ständchen“von Franz Schubert überzeugte das Zusammenspiel von Sopranistin Corinna Graßl-Roth und dem Männerchor. Fein wurde die Sehnsucht herausgearbeitet, sicher und gefühlvoll begleitet am Keyboard von Reinhold Krug.
Bärbel Borkenhagen und Franca Joanni brachten mit ihren Querflöten G. Ph. Telemanns „Duett Nr. 5“zu Gehör. Einfallsreich eingesetzte Klangfarben und die Herausarbeitung harmonischer Effekte waren ein gelungener Teil des Konzertes.
Mit einem Höhepunkt begann der Männerchor seinen zweiten Teil des Konzertes: dem Pilgerchor aus Wagners „Thannhäuser“, für jede Stimme eine Herausforderung. Das Geschehen umzusetzen gelang mit Chorleiter Hans Mayer überzeugend. „Dostojno jest“, ein ukrainisches Kirchenlied wurde von Hans Mayer für Männerchor gesetzt. Er zeigte die ganze stimmliche Fähigkeit eines Männerchores. Im Gospel „Down in the River to Pray“und in dem Liebeslied der Maori Neuseelands „Pokarekare Ana“, der „heimlichen Nationalhymne Neuseelands“, konnten die Männer überzeugen.
„Maria Lassù“, ein Lobpreis Mariens aus Südtirol, war das letzte Stück – es riss die Zuhörer zu begeistertem Applaus hin. Stadtpfarrer Huber beschloss das Konzert mit dem „Concerto in F-Dur“von Valentin Rathgeber – ein würdiger Abschluss.