Augsburger Allgemeine (Land West)
Taucher suchen nach 81 Jähriger im Lechkanal
Polizeireport Mehrstündige Rettungsaktion bis in den späten Abend hinein. Auch Hubschrauber kreist über dem Wasser
Gersthofen
Noch in den späten Abendstunden suchten gestern Polizei und Taucher der Berufsfeuerwehr Augsburg nach einer 81-jährigen Frau aus dem Landkreis, die offenbar am Morgen in den Lechkanal östlich von Gersthofen gestiegen war. Darauf schloss die Polizei nach ernst zu nehmenden Hinweisen.
Am frühen Nachmittag kreiste ein Hubschrauber der Polizei über dem Bereich zwischen der Brücke an der Kanalstraße, dem eisernen Steg und dem Kraftwerk auf Höhe des Industriegebiets. Helfer der Feuerwehr Gersthofen suchten das Ufer ab – immer in der Hoffnung, die Frau lebend zu finden. Hunde der Polizei nahmen ebenfalls die Fährte auf.
Seit dem Mittag gab es außerdem Unterstützung von der Berufsfeuerwehr Augsburg: Speziell ausgebildete Taucher stiegen in den Kanal, der auf einer Länge von rund zwei Kilometern abgesperrt wurde. Über eine Leine waren die Retter in Neopren mit einem Boot verbunden, das südlich am Lechwehr ins Wasser gelassen worden war. Brandamtsmann Friedhelm Bechtel von der Berufsfeuerwehr Augsburg erklärt, warum beobachten, wo an der Wasseroberfläche die Luftblasen aufsteigen, und teilen den Tauchern dann anschließend mit, ob sie weiter nach links oder weiter nach rechts schwimmen müssen. Die Orientierung sei wichtig, sagt Bechtel: Schließlich können die Sichtverhältnisse in Gewässern unterschiedlich sein. Oder einfach nur schlecht. Die Taucher müssen sich dann Meter für Meter vortasten. Nach Bechtels Erfahrung schwinden mit jeder Minute im kalten Wasser je nach Alter, körperlicher Verfassung und Kondition die Überlebenschancen: „Die Muskeln krampfen und man geht unter. Leider gibt es dann keine Chance mehr.“Die Rettungstrupps stellten die Suche in dem Gewässerabschnitt schließlich gestern nach Einbruch der Dunkelheit wegen der schlechten Sicht ein. Sie soll am heutigen Donnerstag bei Tageslicht fortgesetzt werden.