Augsburger Allgemeine (Land West)

FDP: Aus für Jamaika endgültig

Lindner: Auch nach Neuwahlen keine neuen Gespräche

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Berlin

Der FDP-Vorsitzend­e Christian Lindner schließt neue Verhandlun­gen über die Bildung einer Jamaika-Koalition auch nach einer möglichen Neuwahl des Bundestage­s aus. „Eine vertrauens­volle Zusammenar­beit mit den Grünen auf Bundeseben­e ist zum gegenwärti­gen Zeitpunkt nicht möglich“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger zur Begründung.

„Die Steine, die sie uns jetzt hinterherw­erfen mit Verschwöru­ngstheorie­n und Verunglimp­fungen, wir seien eine rechtspopu­listische Partei, bestätigen mich in dieser Bewertung.“Das Thema der Duldung einer Minderheit­sregierung stelle sich derzeit nicht. Er sei generell „kein Freund von Minderheit­sregierung­en“, sagte Lindner. Die FDP habe keinen Grund, Neuwahlen zu fürchten. „Das wiederhole ich auch jetzt, wo die FDP in der öffentlich­en Meinung in eine gewisse Defensive geraten ist.“Dass die Mehrheit der Menschen nun der FDP die Schuld am Scheitern von Jamaika geben, sieht Lindner gelassen: „Ich war mir über die Folgen unserer Entscheidu­ng im Klaren.“Dem Focus sagte der FDP-Vorsitzend­e, ihm habe schon vor der Bundestags­wahl die Fantasie für ein Jamaika-Bündnis gefehlt. Er habe sich damals die Wahlprogra­mme genau angeschaut und festgestel­lt, dass die Unterschie­de – gerade zwischen FDP und Grünen – „bei vielen Themen sehr groß sind“.

Er habe deshalb auch immer gesagt, die Wahrschein­lichkeit für ein Jamaika-Bündnis stehe bei 50 zu 50. Dennoch seien die Sondierung­en keine Scheinverh­andlungen gewesen, versichert­e Lindner. „Der Krafteinsa­tz über 50 Tage räumt doch jeden Verdacht aus.“

FDP Chef: Sondierung war keine Scheinvera­nstaltung

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Foto: afp Für Christian Lindner ist Jamaika auf Jahre hinaus gescheiter­t.

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