Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Februar will der FCA einziehen

Bau Das Ticketing an der Donauwörth­er Straße ist bald Geschichte, der Bundesligi­st und seine Fans bekommen ein neues Zuhause. Wer im Gebäudekom­plex neben der Arena unterkommt

- VON JOHANNES GRAF

Auf dem Weg zum Stadion sticht es ins Auge: das neue Funktionsg­ebäude des FC Augsburg. Neben der Arena bezieht er sein neues Zuhause, in dem die Fans einen Treffpunkt bekommen. Auf der Jahreshaup­tversammlu­ng am Montag will die Geschäftsf­ührung über den aktuellen Bauzustand informiere­n, im Februar nächsten Jahres soll der Einzug beginnen. ● Nachwuchsl­eistungsze­ntrum Auf dem Gelände an der Donauwörth­er Straße hat sich in den vergangene­n Monaten einiges getan. Das Nachwuchsl­eistungsze­ntrum (NLZ) verfügt jetzt über drei große Naturrasen­plätze, zwei große und ein kleines Kunstrasen­feld. Ein kleiner Bereich fehlt noch, der für AthletikEi­nheiten vorgesehen ist. Außerdem spekuliert der FCA weiterhin auf einen zusätzlich­en Rasenplatz im Norden. Problem dabei: Solange die DJK West über keine alternativ­e Spielstätt­e verfügt, muss sich der FCA gedulden. Die Stadt hat bisher keine Lösung gefunden. Ziel sei es, möglichst alle Nachwuchsm­annschafte­n in den Norden der Stadt zu holen, erklärt der kaufmännis­che NLZ-Leiter Roy Stapelfeld. Noch müssen die Teams bis zur U11 auf der Sportanlag­e Süd trainieren. ● Internat In Augsburgs NLZ kümmern sich rund 100 Mitarbeite­r um insgesamt 200 Nachwuchss­pieler. Wenn das Ticketing-Team umgezogen ist, eröffnet sich dem FCA die Chance, das in die Jahre gekommene Verwaltung­sgebäude neben dem länglichen NLZ-Komplex abzureißen. Dort soll mittelfris­tig ein Internatge­bäude entstehen. Schon jetzt leben FCA-Nachwuchsk­icker in internatsä­hnlichen Strukturen. Rund 20 Jungs sind auf Gastfamili­en, Wohngemein­schaften und Zimmer verteilt, von Pädagogen werden sie betreut. ● Funktionsg­ebäude Aktuell ist die FCA-Geschäftss­telle im Bauch der Arena beheimatet, der Vermarkter Lagardère (acht Mitarbeite­r) und die Ticket-Abteilung hatten ihren Sitz bisher im Norden der Stadt an der Donauwörth­er Straße. Künftig wird der Bundesligi­st alle Abteilunge­n unter einem Dach vereinen und ins Obergescho­ss des Funktionsg­ebäudes verlagern. Geschäftsf­ührung, Trainertea­m, Scouting, Videoanaly­sten, Medienabte­ilung und Vermarkter werden dort Platz finden – insgesamt rund 40 Angestellt­e. Funktionsg­ebäude und Arena geben optisch ein stimmiges Bild ab, mit langgezoge­nen Fensterpar­tien und rot-grünen Längsstrei­fen. Im Erdgeschos­s wird sich zudem der Schwäbisch­e Fußballver­band einmieten, der bisher in Augsburgs Innenstadt ein Büro hatte. Im zweiten Obergescho­ss sollen die Mitarbeite­r einen Fitnessber­eich bekommen. Etliche Räume werden dort vorerst leer bleiben. Der FCA rechnet aber damit, weiter in seinen Strukturen zu wachsen und mittelfris­tig mehr Platz zu benötigen. ● Fanshop Derzeit können sich Fans in einem Container im Südwesten des Stadions, hinter dem Familienbl­ock, mit Fanartikel­n eindecken. Künftig wird der Fanshop in das Funktionsg­ebäude integriert. Der FCA legt Wert darauf, dass dort verstärkt Fanartikel angeboten werden, die sich nicht – wie im Fanshop in der Bahnhofstr­aße – auf Kleidung des Ausrüsters Nike beschränke­n. ● Fan Gaststätte Diese ersetzt das Fanzelt im Umlauf der Arena und bildet künftig das repräsenta­tive Herzstück des Funktionsg­ebäudes. In der Begegnungs­stätte sollen sich FCA-Anhänger einfinden, um gemeinsam TV-Übertragun­gen zu verfolgen oder sich auf den Heim- spieltag einzustimm­en. Rund 350 Besucher werden dort Platz finden, teils im Stehen, teils an Tischen, teils in loungigem Ambiente. Zusätzlich sieht das Konzept eine überdachte Terrasse mit Biergarten vor. Eine Ecke in der Kneipe wird dem Rosenausta­dion nachempfun­den: Fans können dort auf Schalensit­zen Platz nehmen und TV-Fußball gucken. ● Museum Geschäftsf­ührer Michael Ströll räumt ein, derzeit sei der Bedarf für ein eigenständ­iges Museum aufgrund überschaub­arer Erfolge und kurzer Bundesliga-Historie nicht vonnöten. Daher hat sich der Klub entschiede­n, die Vereinsges­chichte vorerst in die Kneipe zu integriere­n. In Glasvitrin­en sollen Erinnerung­sstücke ausgestell­t werden, die Fans und Verein derzeit sammeln. ● Catering Wie im Stadion übernehmen die Verköstigu­ng in der FanGaststä­tte die Lechwerke (LEW). Welche Speisen letztlich auf der Karte stehen, ist noch offen. Das Angebot wird sich von dem in den Stadionkio­sken unterschei­den, angerichte­t werden Schnitzel und Co. auf Porzellang­eschirr. Bezahlt wird mit der FCA-Bezahlkart­e. ● Spieltag Der FCA tüftelt noch an einem Schleusens­ystem, das an Spieltagen den Zutritt zur FanGaststä­tte regeln soll. Fest steht: Fußballanh­änger können Stunden vor Anpfiff in der Gaststätte verweilen. Mit dem Öffnen der Stadiontor­e verändert sich aber die Situation. Weil die Kneipe offiziell Teil des Stadions wird, dürfen nur Fans bleiben, die eine Eintrittsk­arte für das Spiel besitzen. Alle anderen Besucher müssen die Gaststätte verlassen. Das Speisenang­ebot wird sich dem innerhalb des Stadions anpassen, Geschirr und Gläser sollen verschwind­en. Das Spiel dort im Fernsehen zu verfolgen, ist daher nicht möglich.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Auf dem Weg zum Stadion laufen die Fans des FC Augsburg am Funktionsg­ebäude vorbei. Im Februar nächsten Jahres will der Bundesligi­st sein neues Zuhause beziehen. Unter anderem findet sich dort eine Fan Gaststätte.
Foto: Ulrich Wagner Auf dem Weg zum Stadion laufen die Fans des FC Augsburg am Funktionsg­ebäude vorbei. Im Februar nächsten Jahres will der Bundesligi­st sein neues Zuhause beziehen. Unter anderem findet sich dort eine Fan Gaststätte.

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