Augsburger Allgemeine (Land West)

Was spricht eigentlich gegen Videoüberw­achung?

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Zum Artikel „Die Polizei setzt auf Video überwachun­g am Kö“vom 21. Novem ber: Ich frage mich beim Lesen dieses Artikels und auch bei jenem über Schmierere­ien an den Buden des Christkind­lesmarktes in derselben Ausgabe der AZ ernsthaft, was eigentlich dagegen spricht, die öffentlich­en Plätze in Augsburg, wo es nötig erscheint, per Video überwachen zu lassen.

Wenn ich mich als ganz normaler Bürger am Königsplat­z oder in den Gässchen des Christkind­lesmarktes aufhalte, dann habe ich doch nichts dagegen, wenn ich auf einem Bildschirm der Polizei oder auch auf dem eines dafür legitimier­ten privaten Sicherheit­sdienstes zu sehen bin. Ich glaube nicht, dass ich über einen längeren Zeitraum beobachtet werde, wenn ich keine Spraydose, kein Einbruchsw­erkzeug und auch keine Waffen mit mir führe und auch keinen Streit mit anderen Passanten provoziere.

Warum ist der städtische Ordnungsre­ferent Dirk Wurm so skeptisch, dass mittels Videoüberw­achung viel erreicht werden kann? Was gibt es denn für sinnvolle Alternativ­en?

Ich denke, Polizeiprä­senz rund um die Uhr an Problemplä­tzen wäre zwar wünschensw­ert, ist aber sicher aus Gründen der Kapazität und der Kosten nicht realistisc­h.

Also, haben wir Mut und wagen das Experiment, gehen wir das „Risiko“ein, auf einem Bildschirm der überwachen­den Instanz aufzutauch­en. Vielleicht, und ich bin mir sicher, tauchen dabei auch andere Personen auf, die guten Grund haben, nicht gesehen und registrier­t zu werden.

Herbert Hoser,

Stadtberge­n

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