Augsburger Allgemeine (Land West)
Für Radler soll es bald weniger holpern
Verkehr In der Maximilianstraße rücken die abgeflachten Pflasterstreifen in greifbare Nähe
In den kommenden zwei Jahren will die Stadt in der Maximilianstraße die Situation für Fahrradfahrer verbessern. Die seit Jahren diskutierten und wegen der Debatte um eine etwaige Straßenbahnlinie immer wieder verschobenen Pflasterstreifen sollen ab 2018 gebaut werden. Das bestehende Kopfsteinpflaster macht das Radfahren momentan zur Belastungsprobe für die Handgelenke. Künftig soll ein jeweils 1,50 Meter breiter Streifen aus geschnittenem Granit für mehr Komfort sorgen. Momentan gibt es immer wieder Radler, die verbotenerweise und zum Ärger der Fußgänger auf die Gehwege ausweichen.
Stattliche 2,2 Millionen Euro dürfte der Einbau der Streifen kosten. Das liegt daran, dass die Stadt auch die angrenzenden Längsparkplätze für Autos neu pflastern will. Allerdings hofft sie auf einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent aus der Städtebauförderung. Ohne die Pflasterung der Parkplätze, so Baureferent Gerd Merkle (CSU), entstehe im Querschnitt der Straße ein eigenartiges Streifenmuster. Ein „richtiger“Radweg sei in der Maximilianstraße nicht zulässig, weil diese ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich ist und Tempo 20 gilt. Rund um den Herkulesbrunnen wurden die Streifen für Radler bereits im vergangenen Jahr angelegt.
Was die grundsätzliche Sanierung der Maximilianstraße im Fahrbahnbereich angeht, dürfte es noch etliche Jahre dauern. Geplant ist, die starke Wölbung im Querschnitt aus der Straße herauszunehmen und die Areale rund um die Brunnen stärker als Plätze zu gestalten. Grundsätzlich soll das Kopfsteinpflaster beibehalten werden.
Allerdings wird eine Sanierung so lange nicht kommen, bis Klarheit über eine Tramlinienführung durch die Maxstraße herrscht. Der Stadtrat würde dies grundsätzlich wünschen, doch die Stadtwerke sehen momentan keine Möglichkeit, eine Tram in Abstimmung mit dem bestehenden Liniennetz sinnvoll durch die Maxstraße zu führen. Formal ist das Thema bis 2020 aufgeschoben, doch damit sich grundsätzlich etwas ändert, müssten sich zum Beispiel die Pläne zum Bau einer Straßenbahn in Richtung Innovationspark konkretisieren. Das ist aber nicht absehbar, weil die Stadtwerke zunächst mit der Verlängerung der Linie 3 und dem Bau der Linie 5 voll ausgelastet sein werden. Momentan liegen in der Maxstraße Straßenbahngleise, diese werden nur für Leerfahrten vom und zum Depot genutzt. Ein Gleisneubau würde zwölf Millionen Euro kosten.
Etwas Bewegung zeichnet sich aber in der angrenzenden Hallstraße ab. Nachdem die Straße im Zuge des Kö-Umbaus massiv von Verkehr entlastet wurde, sollte sie zu einer Art verkehrsberuhigtem Campus für Holbein-Gymnasium und Ulrichschule umgebaut werden. Die Kosten für die Umgestaltung, die nach wie vor langsamen Autoverkehr zuließe, lägen bei etwa fünf Millionen Euro. Dieses Geld ist momentan nicht da. Allerdings hat die Stadt zuletzt etwas Geld für Planungen lockergemacht.
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