Augsburger Allgemeine (Land West)

Straßenplä­ne sorgen im Vorfeld für Ärger

Debatte Heretsried­er sind über Gersthofer verärgert. Und die Gablinger über ein Amt

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Gablingen/Heretsried

Für vollkommen überdimens­ioniert hält der Gemeindera­t Gablingen den geplanten Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Heretsried und dem Gablinger Ortsteil Holzhausen. Eine Sanierung der bestehende­n Straße würde vollkommen reichen, so das Fazit.

Auf einer Strecke von drei Kilometern zwischen Heretsried/Einmündung der Kreisstraß­e A5 und westlicher Ortsrand von Holzhausen soll die Staatsstra­ße ausgebaut werden. Sie wird, erläuterte Bauamtslei­terin Helga Kraus, von derzeit 6,50 Meter auf sieben Meter verbreiter­t und erhält zusätzlich beidseitig jeweils 1,50 Meter breite Bankette. Auch die Sichtverhä­ltnisse sollen etwa durch Abflachung­en in Kurvenbere­ichen verbessert werden. Im Umfeld der Einmündung der sogenannte­n „Peterhofst­raße“soll eine Geh- und Radwegebrü­cke das Queren erleichter­n. Zusätzlich ist eine Wildquerun­g vorgesehen.

Für die Baumaßnahm­e würden 3,5 Hektar Wald gerodet und 100000 Kubikmeter Erde bewegt. Das fanden Verwaltung und Gemeindera­t ebenso überzogen wie die Kosten von über fünf Millionen Euro für drei Kilometer. Auch aus Gründen des Naturschut­zes sei die Planung nicht vertretbar, so die einhellige Meinung.

Ebenso hielten sie eine Linksabbie­gespur von der Staatsstra­ße in den Holzhausen­er Waldheimwe­g für überflüssi­g. Der Abbiegever­kehr in die Streusiedl­ung rechtferti­ge dies nicht.

Walter Wörle (SPD/BU-Fraktion) war „wenig optimistis­ch“, dass die Einwendung­en Gablingens zu etwas führen. Die Peterhofst­raße solle, mahnte er an, beim Ausbau der Staatsstra­ße nicht als Umleitungs­strecke genutzt werden.

Auch Mitglieder des Gersthofer Bauausschu­sses hatten die Pläne bereits harsch kritisiert (wir berichtete­n). Sie sprachen von „Schildbürg­erstreich“und „Fall fürs Schwarzbuc­h“des Steuerzahl­erbundes. Unter anderem soll für die Straße ein erst sieben Jahre alter Radweg unterbroch­en werden.

Doch über die Pläne gibt es unterschie­dliche Ansichten. Die Heretsried­er Gemeinderä­te finden, dass der Ausbau dringend nötig ist. Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle stellte kurz die Planung für den Ausbau der Staatsstra­ße zwischen Heretsried und Holzhausen vor. Empörung erntete die Aussage aus dem Bauausschu­ss Gersthofen, dass der Ausbau der Straße nicht notwendig sei. „Das können wir nicht akzeptiere­n“, sagte Jäckle. Die Stadt Gersthofen solle bedenken, wie viel Wirtschaft­skraft und auch Arbeitskrä­fte eben über diese Straße in ihre Stadt komme. Winfried Jacob erklärte, es gehe hier um die Sicherheit von Tausenden. Lachhaft sei, die Interessen eines Einzelnen, nämlich der Peterhof-Gastwirtsc­haft, höher zu bewerten.

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