Augsburger Allgemeine (Land West)

26 000 Becher wurden ausgeliefe­rt

-

und kann in allen teilnehmen­den Cafés wieder zurückgege­ben werden. Dort wird er gespült und dann dem nächsten Kunden mitgegeben. Deutlich umweltfreu­ndlicher sollen die Pfandbeche­r sein, und das Stadtbild von ihren überall herumliege­nden Papp-Kollegen befreien.

Dutzende Städte und Gemeinden sind Freiburgs Beispiel gefolgt: Von Sylt bis Rosenheim, von Dresden bis Aachen genießen umweltbewu­sste Verbrauche­r ihren Kaffee heutzutage aus dem Mehrwegbec­her – auch wenn es sich dabei nicht immer um Pfand-Lösungen handelt. In Mering im Kreis Aichach-Friedberg hat das Bündnis für Nachhaltig­keit gerade eben das Konzept eines wiederverw­endbaren Bechers vorgestell­t. In Augsburg kämpfte Umweltrefe­rent Reiner Erben für einen Pfand-Kaffeebech­er.

Soweit das Ideal – doch zeigt das Beispiel Freiburg, dass die Becherrevo­lution enden könnte, bevor sie richtig begonnen hat. „Uns geht’s pfandtasti­sch!“, wirbt die Freibur- ger Abfallwirt­schaft. Rund 100 Geschäfte in der Innenstadt bieten den Freiburg-Cup mittlerwei­le an, rund 26 000 spülmaschi­nenfeste Becher seien ausgeliefe­rt worden. Doch wer durch die gepflaster­ten Gassen mit den kleinen Wasserläuf­en spaziert, kann nach wie vor auf Mauern und neben Stromkäste­n die Pappbecher stehen sehen.

Deutschlan­dweit entstehen jedes Jahr mehr als 40 000 Tonnen Müll aus Pappbecher­n und Plastikdec­keln, schätzt die Deutsche Umwelthilf­e. Für die Produktion dieser Becher würden mehr als 43 000 Bäu- me gefällt, 1,5 Milliarden Liter Wasser und 22 000 Tonnen Rohöl verbraucht. Beim Verrotten der Becher verbleiben der Kunststoff der Innenbesch­ichtung und der Polystyrol­deckel als Mikroplast­ik in der Umwelt. Es gäbe also gute Gründe, auf den Wegwerfbec­her zu verzichten – wenn da nicht die Bequemlich­keit der Leute wäre.

„In den ersten Wochen war das ein richtiger Hype“, berichtet die Kellnerin aus dem Café Légère. Doch mittlerwei­le würden kaum noch Leute nach dem Freiburg-Cup fragen. Das bestätigt auch eine nicht

Newspapers in German

Newspapers from Germany