Augsburger Allgemeine (Land West)
Mann ersticht Ehefrau auf offener Straße
Auf offener Straße ist eine Frau in München erstochen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurde ihr 43 Jahre alter, aus Kroatien stammender Ehemann als Tatverdächtiger festgenommen. Ein Zeuge hatte die Polizei in der Nacht auf Freitag gerufen. Er beobachtete eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einem Mann und der Frau. Als die Polizei eintraf, lag die 43 Jahre alte Frau mit mehreren Stichwunden auf einem Gehsteig. In unmittelbarer Nähe stand ihr Ehemann. Schon auf dem Weg ins Krankenhaus musste der Rettungsdienst die Schwerverletzte wiederbeleben. Die Frau starb kurze Zeit später in einer Klinik. Die Hintergründe zum Ablauf der Tat sowie das mutmaßliche Motiv sind noch völlig unklar.
Leipheim
Ein Geisterfahrer hat am Freitagmorgen nahe Leipheim einen Unfall verursacht, bei dem ein 36-Jähriger starb. Gegen 5.20 Uhr überholte ein Mercedes-Fahrer kurz vor der Autobahn-Anschlussstelle im Kreis Günzburg einen Lastwagen und bremste ihn aus, um dann an der Abfahrt nach rechts zu fahren. Dort wendete er und fuhr nach ersten Ermittlungen in falscher Richtung wieder auf die A8. Kurze Zeit später rammte der 58-Jährige aus Baden-Württemberg den BMW des 36-Jährigen frontal.
Der Chef der Günzburger Autobahnpolizei, Erster Polizeihauptkommissar Werner Schedel, kann sich noch an einen Unfall im Bereich Elchingen vor sieben Jahren erinnern. Damals sei ein Fahrer absichtlich in falscher Richtung auf der Autobahn unterwegs gewesen, um sich bei einem Unfall selbst zu töten. Auch jetzt ermitteln die Beamten, ob der Mercedes-Fahrer am Freitag absichtlich wieder entgegen der Fahrtrichtung auf die A8 auffuhr. Der Verdacht liege nahe, das persönliche Umfeld des 58-Jährigen werde jetzt durchleuchtet. Die Spurenlage, die Ergebnisse des von der Staatsanwaltschaft hinzugezogenen Sachverständigen und eine Zeugenaussage werden hier eine wichtige Rolle spielen, sagte Schedel im Gespräch mit unserer Zeitung.
Während für den BMW-Fahrer aus dem Kreis Augsburg jede Hilfe zu spät kam und er noch an der Unfallstelle starb, wurde der Mercedes-Lenker von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit. Nach der Versorgung durch den Notarzt kam er schwerst verletzt mit einem Hubschrauber in eine Ulmer Klinik.
Die A 8 war zwischen dem Kreuz Ulm/Elchingen und Leipheim bis gegen 10 Uhr gesperrt, der Verkehr wurde abgeleitet. Die Länge des Staus hielt sich in Grenzen, die Umleitungsstrecken allerdings waren überlastet. Probleme hatten die Einsatzkräfte auch hier wieder mit der Rettungsgasse. Sowohl Polizei als auch Feuerwehr und Autobahnbetriebsdienst berichteten unserer Zeitung, dass alle Fahrstreifen blockiert waren. „Das hat überhaupt nicht geklappt“, sagte Werner Schedel. „Es ist unfassbar, dass das einfach nicht in die Köpfe geht.“Die Einsatzfahrzeuge konnten nur mit Mühe und mit Verzögerung zur Unfallstelle gelangen.