Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Kunst in den Alltag!

- VON ALOIS KNOLLER loi@augsburger allgemeine.de

Zweimal muss man hinschauen, damit man die Kunst in der provisoris­chen Bahnhofsha­lle entdeckt. Aha, oben an der Decke, die bunten Winkel, das ist Kunst! Ich versuche mir vorzustell­en, wie öde es dort aussehen würde, hätte nicht ein Künstler in diesem Raum intervenie­rt. So kann ich selbst im flüchtigen Vorbeihast­en ermessen, was das Spielerisc­he, das Freie der Kunst im öffentlich­en Umfeld bewirkt. Es ist mehr als Dekoration, es ist im besten Fall Inspiratio­n – mitten im Alltag und dort, wo man es eigentlich nicht vermutet.

Mehr solche Orte täten Augsburg gut. Wie wär’s mit einer künstleris­chen Interventi­on im Rathausfle­z oder auf einem der Plätze? Gelegentli­ch irritieren temporär eingesetzt­e Artefakte in Kirchen – aktuell gerade von Karin Ottmann drei Triptychon­s in St. Anna. Oder vor kurzem die Glasskulpt­uren von Andrea Viebach in St. Moritz.

Vorbildlic­h ist diesbezügl­ich die Universitä­t ausgestatt­et. Kunstsinni­ge Direktoren des Staatliche­n Bauamts haben seit jeher für Akzente zeitgenöss­ischer Kunst auf dem Campus gesorgt. Manchmal sind sie wie der Flying Man von Jonathan Borofsky in der Jura-Fakultät – so verhalten wie am Bahnhof. Und oft dominant wie der behelmte Kopf oder Lothar Fischers Eisenguss „Mann und Frau“.

*** „Intermezzo“ist unsere KulturKolu­mne, in der Redakteure schreiben, was ihnen aufgefalle­n ist.

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