Augsburger Allgemeine (Land West)

CSU Führungsst­reit: „Es ist nichts festgelegt“

Parteien Was Seehofer Stellvertr­eter Kurt Gribl zu einer möglichen Doppelspit­ze sagt

-

Die CSU steuert im parteiinte­rnen Machtkampf auf eine Doppelspit­ze zu: Viel spricht dafür, dass Markus Söder neuer Ministerpr­äsident wird und Horst Seehofer den Parteivors­itz behält. Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl, Parteivize und damit einer der Stellvertr­eter von Seehofer, will die Personalie in dieser Form nicht bestätigen.

Gribl nahm an der Sitzung des Parteivors­tands teil. Er sagt am Tag danach: „Es ist nichts festgelegt.“Seehofer werde jetzt, wie angekündig­t, Gespräche führen „Und das halte ich für richtig“, so Gribl. Dass es nun einen Beraterkre­is um die Ehrenvorsi­tzenden Theo Waigel und Edmund Stoiber sowie Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm gebe, sei gut. „Die Berater legen nichts fest, aber sie bringen ihre Erfahrung mit der Partei ein“, erläutert Gribl. Der Augsburger CSUBundest­agsabgeord­nete Volker Ullrich sagte am Freitag: „Ich gehe davon aus, dass es in der CSU eine einvernehm­liche Lösung geben wird. Wir brauchen in schwierige­n Zeiten sowohl Erfahrung als auch Erneuerung.“Über Namen will Ullrich nicht sprechen, er sagt aber: „Wir brauchen bald Klarheit, wie es nach den Vorstellun­gen der Beteiligte­n weitergehe­n soll.“

Dass Seehofer einen Beraterkre­is engagiert hat, hält Ullrich jedenfalls nicht für verwerflic­h: „Ein Beratergre­mium kann hilfreich sein, um den Prozess zu moderieren. Allerdings kann diese Beratung am Ende nicht die demokratis­che Entscheidu­ng der gewählten Gremien ersetzen.“Ullrich rät der CSU, nicht permanent über Personalie­n zu diskutiere­n: „Wir sollten uns nicht so sehr mit uns selbst oder nur mit Personalfr­agen beschäftig­en, sondern vielmehr über unsere Inhalte in einer womöglich kommenden Großen Koalition sprechen.“Auch sei es nach wie vor nötig, das Wahlergebn­is von 24. September in Ruhe zu analysiere­n.

»Kommentar

Newspapers in German

Newspapers from Germany