Augsburger Allgemeine (Land West)
Jetzt sitzen zwei Ehepaare im Gemeinderat
Vereidigung Sabine Stötter wird neue Zweite Bürgermeisterin. Und ihr Mann Markus rückt für die Freien Wähler in den Gemeinderat nach. Die Stimmung in der Sitzung war nicht ganz ungetrübt
Aystettens neue Zweite Bürgermeisterin ist Sabine Stötter. Ihr Ehemann Markus wurde als Gemeinderat vereidigt. Nun sitzen zwei Ehepaare im Rat: Das Ehepaar Wendel und das Ehepaar Stötter – und beide stellen einen Bürgermeister.
Aystettens neue Zweite Bürgermeisterin und damit Nachfolgerin des zurückgetretenen Peter Bahner ist Sabine Stötter. Die Gemeinderätin, Mitglied der Freien Wähler, war erst 2014 neu in den Gemeinderat gewählt worden. Wie berichtet, hatte Peter Bahner, nun im 80. Lebensjahr, seine Ehrenämter als Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister abgegeben.
Markus Stötter, der Ehemann der neuen Zweiten Bürgermeisterin, wurde als Gemeinderat und damit Nachrücker von Peter Bahner in diesem Amt vereidigt. Nun sitzen zwei Ehepaare, jeweils Freie Wähler, im Aystetter Rat: Das Ehepaar Wendel und das Ehepaar Stötter – und beide stellen einen Bürgermeister. Die 48-jährige Sabine Stötter ist kaufmännische Angestellte, ihr 50-jähriger Ehemann Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.
Zunächst dankte FW-Rat Dieter Pschorr Peter Bahner für dessen Verdienste für die Gemeinde. Die Fraktion werde ihn als „Mensch und Ratgeber“vermissen. Bahner seinerseits dankte Bürgermeister Peter Wendel für „das große Vertrauen und die freundschaftliche Beziehung“, die sich entwickelt habe, ebenso für das Vertrauen seiner eigenen Fraktion und den „Respekt“, den ihm die Opposition entgegengebracht habe. Er hoffe, dass die restliche Zeit dieser Legislaturperiode im Gemeinderat die Parteipolitik und Fraktionszwänge nicht mehr Entscheidungen beeinflussten.
Sabine Stötter wurde trotz vorhergehenden „Geplänkels“– wie es SPD-Rätin Maria Hackl ausdrückte – zwischen CSU und Freien Wählern einstimmig zur neuen Zweiten Bürgermeisterin gewählt. Im Vorfeld der Abstimmung kam es im Rat noch zu einem Disput zwischen der CSU-Fraktion und den Freien Wählern. Die CSU hatte sich vor der Nominierung der Kandidatin nicht genügend in die Kandidatenfrage einbezogen gefühlt.
Ulrike Steinbock (CSU) hätte es gerade wegen der viel beschworenen konstruktiven Zusammenarbeit im Rat als „gutes Zeichen“empfunden, wenn der Erste Bürgermeister beziehungsweise Peter Hartung (beide Freie Wähler) auf die CSU zugekommen wäre wegen der Neubesetzung des Postens. Es sei „kein Signal“gekommen, „schade aus unserer Sicht“. Erwin Stocker (Freie Wähler) führte hingegen ein Angebot zu einem Gespräch seitens Peter Hartungs ins Feld. Die FW hätten versucht, fraktionsübergreifend die Neubesetzung des Zweiten Bürgermeisters zu diskutieren. Mit entscheidend dafür, dass die Freien Wähler letztlich ein Mitglied aus ihrer Mitte vorgeschlagen hatten, sei das Ergebnis der vergangenen Kommunalwahl gewesen. Die Freien Wähler haben acht Sitze im Rat, die CSU vier. Ulrike Steinbock blieb dabei, nicht kontaktiert worden zu sein – dennoch sagte sie, ebenso wie Maria Hackl (SPD), Sabine Stötter ihre volle Unterstützung zu. Diese betonte, fraktionsübergreifend für alle Gruppierungen Ansprechpartnerin zu sein.