Augsburger Allgemeine (Land West)
Polizei findet Drogen bei Vater und Sohn
Beamte gingen Hinweisen nach
Günzburg/Ichenhausen
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, dachten sich die Rauschgiftfahnder der Kriminalpolizei Neu-Ulm nach der Durchsuchung der Wohnung eines 52-jährigen Arbeiters in Günzburg und seines 31-jährigen Sohnes in Ichenhausen. Die Staatsanwaltschaft Memmingen und die Kripo ermittelten aufgrund von Hinweisen, die sich in Verfahren anderweitiger Dienststellen ergeben hatten, gegen die beiden Männer.
Im Fokus der Ermittler stand eigentlich der 31-Jährige, und sie lagen dabei richtig: In Ichenhausen konnten gut 200 Gramm Amphetamin, 94 Ecstasy-Pillen und eine Schreckschusswaffe gefunden und sichergestellt werden. In Günzburg zeigte
Günzburg
Was tun, wenn alte Menschen süchtig sind? Ein heikles Thema, dessen sich die Psychiaterin Henriette Jahn während des 7. Forums des Gemeindepsychiatrischen Verbunds annahm. Mit dieser Problematik sind zahlreiche Mitarbeiter der sozialen Einrichtungen und Dienste im Arbeitsalltag konfrontiert, aber auch viele pflegende Angehörige stehen vor der schwierigen Aufgabe, eine Suchterkrankung wahrzunehmen und die notwendige Hilfe zu aktivieren.
Wolfgang Mohr, Leiter des sozialpsychiatrischen Dienstes der Caritas, stellte zu Beginn des Workshops fest, dass immer mehr ältere Menschen in Abhängigkeit geraten. Am meisten verbreitet sind Abhängigkeiten von Medikamenten und Alkohol. Im Workshop konzentrierten sich die Teilnehmer im Wesentlichen auf die Alkoholsucht.
Es gibt, erklärte Dr. Jahn, durchaus klare Fragebögen, mit deren Hilfe ein Hinweis gegeben werden kann, ob bei einer Person eine Abhängigkeit vorliegt. Sechs Kriterien wurden aufgestellt, die auf ein Suchtverhalten hinweisen. Sind drei davon erfüllt, müsse man von einer Alkoholabhängigkeit sprechen. Die hat im Alter besonders gravierende Folgen, denn der Körper verträgt zum einen nicht mehr so viel Alkohol wie in jungen Jahren, zum anderen nehmen ältere Menschen sehr häufig verschiedenste Medikamente ein, die zu extremen Wechselwirkungen mit Alkohol führen können. Neben erhöhter Sturz- und Unfall- können auch Schwindel, Organschäden und Tumore die Folge sein. Bei einer immer längeren Lebenserwartung ist auch für einen älteren Menschen eine Suchttherapie sinnvoll und kann die Lebensqualität des Betroffenen verbessern.
Alkoholabhängigkeit ist, so die Psychiaterin, eine chronische Erkrankung mit schweren körperlichen und psychischen Auswirkungen, die in der Regel immer wieder zu Rückfällen führen wird. Die völlige Abstinenz kann in der Therapie also nicht als das alleinige Ziel definiert werden. Die WHO hat ein hierarchisches Modell mit sieben Ebenen, bei der Stufe um Stufe die Sucht zurückgedrängt wird. Jede neu erreichte Ebene ist ein Erfolg.
Doch bevor die Therapie greifen kann, muss erst einmal eine Sucht festgestellt werden. Dazu muss zunächst die Wahrnehmung sensibiligefahr siert werden, beim Betroffenen wie in seinem Umfeld. Die Sensibilisierung der Angehörigen und des Pflegepersonals ermöglicht das Erkennen von Suchtverhalten. Doch ergeben sich besonders hier Hürden, die überwunden werden müssen, wenn Suchtkranke uneinsichtig reagieren. Hilfe finden nicht nur die Kranken, sondern auch die Pflegenden beim sozialpsychiatrischen Dienst, der beratend tätig wird und, wenn es