Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine schwierige Auslandsreise für den Papst: Franziskus besucht ab heute Myanmar und Bangladesch
Flüchtlinge
● Die Rohingya gelten laut UN Angaben als eine der am stärks ten verfolgten Minderheiten der Erde. Etwa eine Million von ihnen leben in Myanmars Teilstaat Rakhine, eine wei tere Million als Flüchtlinge in den Nachbarländern. Seit Beginn der politi schen Reformen in Myanmar 2011 hat sich die Lage der Rohingya immer weiter verschlechtert. Myanmar be hauptet, die Rohingya seien erst unter der britischen Kolonialherrschaft aus Bangladesch eingewandert. Bangla desch dagegen besteht darauf, dass die Rohingya nach Myanmar gehören. ● Am ver
Rückführungsabkommen
gangenen Donnerstag haben Myan mar und Bangladesch eine Vereinba rung über die Rückführung der Ro hingya Flüchtlinge unterschrieben. Wie das in der Praxis aussehen kann, ist noch völlig unklar. Das UN Flüchtlings hilfswerk UNHCR bezweifelt, dass es eine „sichere und dauerhafte“Rückkehr der muslimischen Rohingya geben kann. Denn die meisten Flüchtlinge hät ten nichts, wohin sie zurückkehren könnten. Ihre Häuser und Dörfer seien zerstört, ihre Felder abgeerntet und das Vieh von buddhistischen Bauern übernommen. Und: Nimmt Myanmar tatsächlich Menschen auf, die es seit Jahrzehnten diskriminiert und denen es die Staatsbürgerschaft verweigert? ● Papst Franziskus trifft heute zu einer einwöchigen Reise in Asien ein, wo er Myanmar und Bangla desch besucht. Die Visite gilt als poli tisch heikel, nicht zuletzt wegen der Pro blematik um die Rohingya. Angekün digt sind Begegnungen mit Myanmars Staatspräsident Htin Kyaw und De facto Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie mit Bangladeschs Staats oberhaupt Abdul Hamid und Premiermi nisterin Scheich Hasina Wajed. Offi ziell soll die Vertreibung der Rohingya nach Bangladesch kein direktes The
Papstbesuch
ma während des Papstbesuches sein. „Kardinal Bo hat den Papst gebeten, das Wort Rohingya nicht zu benutzen“, sagte Bischof Felix Lian Khen Thang. Kardinal Bo, Erzbischof von Rangun, hat sich einen Namen als Fürsprecher der ethnischen und religiösen Minderheiten gemacht, auch der Rohingya. ● Wer den Rohingya in Bangla desch helfen will, kann dies über die Welthungerhilfe tun. Sie verteilt in den Flüchtlingslagern in Cox’s Bazar Nahrungsmittelpakete und Hygienesets. O IBAN DE15 3705 0198 0000 0011 15 Infos unter www.welthungerhilfe.de
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