Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Husarenstü­ck mit Charles Bukowski

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er zu erzählen. Ein anderer Bekannter beschaffte ihm die Druckplatt­en, und ein Freund, der damals bei einem Druckmasch­inenherste­ller arbeitete, machte mit ihm die Offsetfilm­e. „Der hatte einen Schlüssel, da haben wir in der Nacht die Filme gemacht und alles aufgeräumt, damit am nächsten Tag keiner merkte, dass wir da waren.“Käsmayr erzählt das mit der größten Selbstvers­tändlichke­it und freut sich auch heute noch über dieses HusarenKäs­mayr stück, das auf dem Buchmarkt aber erst einmal floppte, als es im Frühjahr 1974 herauskam. Ein halbes Jahr später, auf der Frankfurte­r Buchmesse, wurde ihm das Buch dann aus den Händen gerissen. In seinem kleinen Fiat 600 musste er täglich einen Kofferraum mit Büchern zur Post fahren, weil die Nachfrage so groß war.

Die Bukowski-Geschichte ist sicher die kultigste, die sich um den Maro Verlag rankt. Käsmayrs liebste aber ist die, die er mit Gilbert Sorrentino­s Roman „Mulligan Stew“verbindet: Das 600-Seiten-Werk des Amerikaner­s galt als unübersetz­bar, weil es inhaltlich und sprachlich äußerst komplex ist. Mit Joachim Kalka fand der Verleger einen Mann, der sich auf dieses Abenteuer für folgendes Arrangemen­t einließ: Zwei Jahre bekam er dafür Zeit – und pro Monat 500 DM. „In dieser Zeit konnte er nebenher auch andere Aufträge annehmen, damit er sein Auskommen sichern konnte“, erklärt Käsmayr den Deal. Geld

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