Augsburger Allgemeine (Land West)
In der Sporthalle groß geworden
Porträt Barbara Wengenmeir ist die neue Sportbeauftragte. Sie hat sich viel vorgenommen
Landkreis Augsburg
Skifahren, Handball, Tanz, Turnen, Einradfahren – all diese Disziplinen hat die neue Sportbeauftragte des Landkreises Augsburg, die Nachfolgerin von Michaela Schuster, schon ausprobiert. Kein Wunder, dass Barbara Wengenmeir unter vielen Bewerbungen ausgesucht wurde, trotz ihres jugendlichen Alters. Auf ihre vielfältigen Fähigkeiten wollte der Landkreis einfach nicht verzichten.
Sport ist in der Familie Wengenmeir aus Augsburg zu Hause: der Vater Skilehrer, Fußballer und Funktionär, die Mutter und die Schwester Trainerinnen im Turnbereich. Da wäre es schon fast ein Wunder, wenn die blonde Barbara da ausscheren würde. „Ich bin praktisch in der Halle und in den Bergen aufgewachsen“, erzählt sie strahlend. Natürlich fährt sie hervorragend Ski, ist beim TSV Haunstetten engagiert, und zwar nicht nur auf Brettern: „Ich spielte bis vor Kurzem dort Handball bis hinauf zur Zweiten Bundesliga, habe den Trainer-C-Schein und trainierte früher ein Jungsteam.“
Und dann zählt sie reihenweise Sportarten auf, die sie ausprobiert hat: Tanzen, Turnen, Einradfahren und, und, und. Sie ist also im Einzelund Mannschaftssport zu Hause. „Entweder muss man im Team funktionieren oder sich an die eigene Nase fassen für alles, was man tut. Beides ist für die soziale Entwicklung wichtig“, meint sie.
Der Sport schlug bei ihr auch in der Ausbildung durch: Wengenmeir machte zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Handball-Verband und dann eine Ausbildung zur Sport- und Fitness-Kauffrau beim BLSV. Dann zog sie den Studiengang Sportmanagement dual durch, und zwar beim Turnverein Augsburg. Sie organisierte Events, war in der Verwaltung, gab Trainerstunden und vieles mehr. „Ich kenne jetzt also nicht nur die Vereins-, sondern auch die Verbandsarbeit ziemlich gut.“
Dann stand bei der 25-Jährigen die Berufswahl auf dem Programm. „Mir war wichtig, einen Job mit Praxisbezug zu finden“, sagt sie und erzählt von dem Zufall, der sie ins Landratsamt brachte. „Wie ein Amt funktioniert, das ist eigentlich die einzige Unbekannte.“Und auch da hat sich die vielseitige junge Frau schnell eingearbeitet und sofort Gefallen an den vielfältigen Aufgaben gefunden.
Den Vereinen Schützenhilfe geben, sie unterstützen, das hält sie für eine wichtige und schöne Arbeit, bei der ihr ihre vielen guten Verbindungen zu den Verbänden behilflich sein dürften. „Ich werde ganz bestimmt die bewährten Strukturen meiner hervorragenden Vorgängerin Michaela Schuster nutzen, sicherlich aber auch so manches Neue einführen“, betont sie, „eine Landkreismeisterschaft Golf oder ein Schwimmfest zum Beispiel.“Einseitig auf ihren neuen Beruf fixiert sein möchte Wengenmeir aber keinesfalls. Deshalb nahm sie auch das Amt der Schriftführerin beim BLSV Kreis IV an, ist im Vorstand beim Stadtjugendring und hilft beim TSV Haunstetten aus.
Sollte dann immer noch Freizeit bleiben, will sie diese zweigleisig nützen: „Ich möchte jetzt viele neue Sportarten kennenlernen, ausprobieren. Mountainbike fahren zum Beispiel und mich weiterbilden, eventuell den Master in Sportrecht machen.“Dass sie keine Stubenhockerin im Amt wird, das hört man mit jedem ihrer Sätze heraus: „Ich will viel raus zu den Vereinen, Neues kennenlernen, eine andere Sicht auf die Dinge bekommen.“
Barbara Wengenmeir fühlt sich in ihrem Büro im Landratsamt wohl. Nur eins fehlt noch: das Zimmer etwas sportlich gemütlich einrichten. Bisher stehen nur ein paar tolle Bilder am Boden.