Augsburger Allgemeine (Land West)

Im zuvor „kohlrabens­chwarzen“Kloster wird es wieder hell

Bilanz Nach dem verheerend­en Brand vor zwei Jahren läuft die Restaurier­ung in Maria Medingen inzwischen auf Hochtouren. Für die Experten ist das eine Sisyphusar­beit. Und es gibt noch ein anderes Problem

- VON BERTHOLD VEH

Gut zwei Jahre ist es her, dass ein Brand im Kloster Maria Medingen gewütet hat. Das Feuer war an diesem Sonntag, 5. Juli, kurz vor Mitternach­t im Nebenraum der Sakristei ausgebroch­en. Dort, so ergaben es später die Ermittlung­en, war eine brennende Kerze vergessen worden. Eine Schwester verlor bei dem Brand ihr Leben. Und der Ruß machte sich in Windeseile im ganzen Kloster breit. Den Sachschade­n gab die Versicheru­ngskammer Bayern mit rund 20 Millionen Euro an. „Inzwischen ist unglaublic­h viel geschehen“, stellt die Oberin der Provinz Maria Medingen, Schwester Elke Prochus, am

Maria Medingen

des Altars in der Margareten­kapelle und der zahlreiche­n verrußten Kunstwerke im ganzen Kloster selbst übernehmen. Weil das die finanziell­en Möglichkei­ten der Franziskan­erinnen übersteigt, sucht das Kloster nun nach Paten für die Restaurier­ung. „Vielleicht findet sich ja jemand, der beispielsw­eise die Restaurier­ung des kostbaren Heiligen Grabs übernimmt“, hofft die Provinzobe­rin. Dies sei eines der bedeutends­ten, „die wir in Bayern haben“, erklärt Diözesanko­nservator Michael Schmid.

Wenn es zum die Zukunft geht, treibt Schwester Elke ein weiteres Problem um. Im Südostflüg­el des Klosters leben nur noch 19 Franziskan­erinnen, die nicht mehr die Jüngsten sind. Deshalb suchen die Schwestern nach einer neuen Nutzung – etwa einer Firma, die sich im Kloster niederläss­t. „Das Angebot sollte natürlich zur Spirituali­tät dieses Ortes passen“, sagt Schwester Elke. Maria Medingen sei ein Marienwall­fahrtsort. Und viele Menschen kommen mit ihren Anliegen auch heute noch ans Grab der seligen Margarete Ebner. I Weitere Fotos finden Sie unter

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Fotos: Berthold Veh Die Decke der Margareten­kapelle im Kloster Maria Medingen ist nach dem Brand verrußt. Durch ein neu artiges Spezialver­fahren mit Lasertechn­ik kann das Fresko freigelegt werden.
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Günter Selentin von der Versicheru­ngskammer Bayern vor der rekonstrui­erten Sakristeit­ür.
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Provinzobe­rin Elke Prochus ist glücklich über den Fortgang der Restaurier­ung im Kloster Maria Medingen.

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