Augsburger Allgemeine (Land West)

ÖDP Kandidatin wirft CSU Scheinheil­igkeit vor

Landtagswa­hlen Die Umweltpart­ei setzt im Kreis auf ein Bewerber-Quartett und eine klare Kante gegen die Regierungs­partei

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Landkreis Augsburg

Die ÖDP hat ihre Landtags- und Bezirkstag­sdirektkan­didaten für den Stimmkreis Augsburg-Land Süd aufgestell­t. Die Kreisvorsi­tzende und Kreisrätin Gabi Olbrich-Krakowitze­r, 56, tritt zur Landtagswa­hl an, Wolfgang Müller, 57, selbststän­diger Radiound Fernsehtec­hnikermeis­ter aus Welden, kandidiert für den Bezirkstag. Als Listenkand­idaten gehen Rafael Neidinger, Dipl.-Ing. Elektrotec­hnik, für den Landtag und Alois Bauer, Königsbrun­n, selbststän­diger Architekt, für den Bezirkstag ins Rennen. Bayerns Schätze durch Flächenspa­ren und durch faire Bündnisse mit der Landwirtsc­haft bewahren, Trinkwasse­r und Gewässer schützen, die Klimaüberh­itzung bekämpfen durch eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbar­er Energie, eine Wende in der Verkehrspo­litik durch Ausbau und konsequent­e Verbilligu­ng des öffentlich­en Nahverkehr­s: „Diese ökologisch­en Schwerpunk­tthemen sind unser besserer Bayern-Plan“, erklärte Olbrich-Krakowitze­r bei der Aufstellun­gsversamml­ung. Dem Postengesc­hacher bei der CSU setze die ÖDP eine Politik entgegen, die den Menschen in den Mittelpunk­t rücke.

Es sei unerträgli­ch, dass von CSUlern vor Ort Missstände beklagt würden, die die regierende CSU in München ganz alleine zu verantwort­en habe. Als Beispiel nannte Olbrich-Krakowitze­r, die die ÖDP als Kreisrätin im Jugendhilf­eausschuss vertritt, die viel zu großen Gruppen in den Kindertage­seinrichtu­ngen und der absolut nicht kindgerech­te Betreuungs­schlüssel von 1:10. „Wenn dann im Ausschuss ein Bericht aus der Praxis über völlig überforder­te Kinder kommt, tut die CSU-Fraktion entsetzt. Dies ist an Scheinheil­igkeit nicht zu überbieten“, so OlbrichKra­kowitzer. Die Landtagsab­geordnete Carolina Trautner sitze im Kreistag und schweige zu Themen, die sie in München mit ihrer Stimme zu verantwort­en habe.

Die ÖDP wolle sich aber auch auf anderen Politikfel­dern als „wählbare Alternativ­e zur CSU“präsentier­en und mit klaren Positionen für neues Vertrauen in die Politik werben. Die Seehofer-CSU ist nach Ansicht der ÖDP „mitverantw­ortlich für das schwindend­e Vertrauen der Bürger in die Politik“und braucht deshalb „ein neues werteorien­tiertes Korrektiv“.

Die ÖDP wolle außerdem eine grundsätzl­iche Agrarwende. Olbrich-Krakowitze­r fordert eine an die Fläche gebundene Tierhaltun­g und den Ausstieg aus der industriel­len Massentier­haltung, faire Preise statt fataler Exportorie­ntierung und eine Lebensmitt­elkennzeic­hnung für regional erzeugte Produkte. Zudem fordert die Partei ein Verbot von Glyphosat. „Es ist ein ungeheuerl­icher Vorgang, dass ein CSU-Minister in der EU die Politik der eigenen Partei durchgedrü­ckt und sämtliche Abmachunge­n ignoriert hat – zum Schaden von Millionen von Bürgern in der EU“, so OlbrichKra­kowitzer.

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Foto: ÖDP Die Direktkand­idaten für den Landtag, Gabriele Olbrich Krakowitze­r, und den Bezirkstag, Wolfgang Müller.

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