Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein ehrlicher Schritt

- VON REGINE KAHL redaktion.landbote@augsburger allgemeine.de

Gleich hinter der Gartenarbe­it ist Shopping die zweitliebs­te Freizeitbe­schäftigun­g der Deutschen. Beim Einkaufen geht es oftmals mehr ums Event als ums Besorgen einer benötigten Sache. Beispiel Augsburger City-Galerie: Hier ist es jeden Tag voll, auch unter der Woche wird zahlreich gebummelt. Einkaufen ist Hobby geworden. Man mag den Konsumraus­ch beklagen und bejammern, aber offensicht­lich finden viele Menschen Zerstreuun­g und Unterhaltu­ng beim Shoppen. Wenn dann noch die Kasse klingelt, ist gegen Öffnungsze­iten am Abend oder Sonntag wenig zu sagen. Die Entscheidu­ng in Neusäß, auf einen verkaufsof­fenen Sonntag zu verzichten, ist dennoch richtig. Hier ist die Lage eine andere. Die Kunden bleiben aus. Wer sich dort etwas besorgen möchte, macht dies offensicht­lich von Montag bis Samstag.

In der Diskussion geht es um mehr als den Umsatz: Jeder, der sonntags arbeiten muss, weiß, dass der Preis für das Privatlebe­n hoch ist. Dann, wenn die anderen frei haben, ist man nicht dabei. Um von Angestellt­en den Einsatz am Sonntag zu verlangen, muss eine gute Begründung da sein. In Neusäß gibt es diese nicht. Somit war der Beschluss, die Verordnung zu kippen, konsequent und ehrlich.

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