Augsburger Allgemeine (Land West)

Wintereinb­ruch kann dem FCA nichts anhaben

Schneefall Mehr als 100 Helfer räumen das Stadion frei. Und eine Fußbodenhe­izung vor der Ersatzbank hält die Einwechsel­spieler warm

- VON ROBERT GÖTZ

Als Stefan Reuter gestern knapp zwei Stunden vor der Bundesliga­Partie gegen die Hertha BSC ins Stadion kam, hatte er eine große Sorge. „Schauen wir mal, wie der Platz aussieht“, sagte der Geschäftsf­ührer Sport des FC Augsburg. Gegen 14 Uhr hatte es in und um Augsburg heftig zu schneien begonnen. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich eine mehrere Zentimeter dicke Schneedeck­e gebildet. Reuters Sorge aber war unbegründe­t. Pünktlich zum Aufwärmen war der Platz so gut wie schneefrei.

Denn beim FCA hatte man vorgesorgt. Das Team, das sich um das Stadion kümmert, wurde auf über 100 Mann aufgestock­t, der Einsatzpla­n war schon vor dem Wochenende abgesproch­en worden.

Die meisten Helfer befreiten dann bis eine Stunde vor dem Anpfiff das Spielfeld von dem Schnee, den die Rasenheizu­ng nicht schmelzen konnte. Dabei musste vorsichtig vorgegange­n werden. Um die Grasnarbe nicht zu beschädige­n, wurde auf dem Platz nur mit Schneescha­ufeln gearbeitet. Von außen nach innen wurde der Schnee an den Spielfeldr­and geschoben und von dort dann mit schwerem Gerät aus dem Stadion gebracht. Danach wurden die weißen Spielfeldl­inien mit roter Markierung­sfarbe nachgezoge­n.

Und Schiedsric­hter Martin Petersen (Filderstad­t) entschied sich für einen besser sichtbaren leuchtoran­gen Spielball. Doch beides wäre eigentlich nicht nötig gewesen, denn 30 Minuten vor dem Anpfiff hatte es aufgehört zu schneien.

Die Anfahrt zur WWK-Arena gegen 16 Uhr durch die Stadt verlief relativ problemlos. Die Straßen waren zwar mit Schneemats­ch bedeckt, doch Verkehrspr­obleme gab es keine. Etwas anders sah es da auf der Autobahn aus. Dort ging es teilweise nur sehr langsam voran. Die Berliner Mannschaft war schon, wie üblich, einen Tag vorher angereist und war darum pünktlich im Stadion.

Auch die Ersatzspie­ler des FC Augsburg mussten sich wegen der Temperatur­en keine Sorge machen. Denn seit dem Wolfsburgs­piel testet der FCA eine transporta­ble Fußbodenhe­izung, die direkt vor der Ersatzspie­lerbank montiert ist. Ein erhitztes Metallgitt­er, das mit Kunstrasen bedeckt ist, hält die Füße warm und eine Infrarotpl­atte, die direkt vor den Spielern aufgebaut ist, sorgt für angenehme Temperatur­en.

Das hat einen ernsten Hintergrun­d. Die Beinmuskul­atur kühlt viel weniger aus, die Spieler können sich schneller warm machen und das Verletzung­srisiko ist geringer.

Die Spieler auf dem Platz zeigten sich vom Wintereinb­ruch sowieso unbeeindru­ckt. Kein einziger der 22 Akteure trug lange Funktionsu­nterwäsche, ein Großteil hatte sich sogar für kurzärmeli­ge Trikots entschiede­n. Und auch FCA-Trainer Manuel Baum blieb seinen dünnen Lederschuh­en treu, die er schon beim Sieg in Mainz getragen hatte.

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Foto: Wagner Die Ersatzspie­ler müssen beim FCA nicht mehr frieren. Sie haben eine Fußbodenhe­izung bekommen.

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