Augsburger Allgemeine (Land West)

Glühwein in der Waffel

Gastro Wer als Eisdielen-Inhaber im Winter überleben will, muss kreativ sein. Anja Reimers-Förg hatte eine Idee

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Wer im Winter den Besuch in einer Eisdiele plant, hat es nicht leicht. Das Eiscafe Gelati in der City-Galerie hat zwar weiterhin geöffnet, doch die meisten anderen Lokale sind spätestens ab Weihnachte­n bis März geschlosse­n – so auch das Tutti Frutti in der Altstadt, das Sommacal in der Maximilian­straße, das Dolomiti in Göggingen oder auch das Eiscafé Riviera (Gärtnerstr­aße).

Der Goldene Erker am Moritzplat­z hat die Eistheke ebenfalls abgebaut und den Platz mit Lebkuchen gefüllt, in der Welserpass­age bietet Reza Madonpour in seinem Sorrento über den Winter kein Eis an – alternativ gibt es warme Getränke wie Kaffee oder Glühwein.

Die Begründung für die Entscheidu­ng liegt auf der Hand: Im Winter sinkt die Nachfrage nach der kalten Süßspeise deutlich. Die Inhaber reiner Eisdielen schließen daher, andere fokussiere­n sich auf den Café-Betrieb. Ganz anders agiert dagegen Sonja Reimers-Förg, Betreiberi­n der Augsburger Eismachere­i am Perlachber­g. „Eis im Winter, das passt doch wunderbar“, sagt sie und ist davon überzeugt, dass der Augsburger auch im Winter für Eiscreme zu begeistern ist – wenn man die passenden Sorten anbietet.

Um den Geschmack der Kunden zu treffen, hat Reimers-Förg einfach die Gäste gefragt, welches Wintereis sie gerne hätten. Deshalb werden in der kalten Jahreszeit nun unter anderem die Sorten „Weiße Schokolade mit Zimt“, „PflaumeRum“oder „Glühwein-Eis“angeboten. „Wir haben in den vergangene­n Monaten schon viele verrückte Eis-Ideen unserer Gäste wie BierZirone­neis oder Aperol-Orange umgesetzt. Das kam gut an“, so die EisExperti­n. Hergestell­t werden die ausgefalle­nen Produkte übrigens im Keller der Eismachere­i – nach selbst kreierten Rezepten und von der Chefin persönlich.

Aufs Eis allein will sich ReimersFör­g aber im Winter doch nicht verlassen. Deshalb werden, wie bei anderen Kollegen auch, zudem Waffeln, Crêpes und Kuchen angeboten. Als i-Tüpferl, so Reimers-Förg, warten zudem Eiscreme-Shots auf die Gäste – eine Art alkoholisc­her Milchshake-Cocktail im Stamperl. „Dass wir hier etwas bekloppt sind, sind unsere Gäste ja inzwischen gewohnt“, meint Reimers-Förg lachend und freut sich auf die kalte Jahres(eis)zeit.

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Foto: Wyszengrad Sonja Reimers Förg von der Eismachere­i sagt, Eis verkauft sich auch im Winter. Sie hat ihre Kunden befragt und bietet nun deren Lieblingss­orten an.

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