Augsburger Allgemeine (Land West)

Junge Familien im Ort halten

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Zum Bericht „Am Sonnenhang braut sich was zusammen“vom 29. November: Bei allem Verständni­s für die Befürchtun­gen der Anwohner zur Ausweisung von Bauland am Sonnenhang in Steppach, so bringt es der Kommentar der Redaktion genau auf den Punkt: Niemand befürworte­t Flächenver­brauch vor grüner Fläche. Aber in der gesamten Stadt Neusäß besteht ganz akuter Bedarf an Bauland für Neusässer. Kommt man ins Gespräch mit jungen Steppacher­n, sieht man schnell, mit welchen Problemen sie bei der Suche nach bezahlbare­m Wohnraum, insbesonde­re auch nach bezahlbare­m Bauland zu kämpfen haben. Und das ist bei Weitem nicht nur ein Steppacher Problem.

Ich sehe hier die Stadt gefordert. Bauland muss mit Augenmaß ausgewiese­n werden, nicht nur in Steppach. Dabei muss die Stadt insbesonde­re alle Möglichkei­ten nutzen, Flächen im Eigentum der Stadt zu entwickeln oder diese Flächen neu zu erwerben. Und gerade bei unbebauten Flächen im Außenberei­ch gibt § 24 Abs. 1 Nr. 5 Baugesetzb­uch den Gemeinden im Falle der Ausweisung als Bauland ein Vorkaufsre­cht. Damit hätte es die Stadt in der Hand, Bauland bevorzugt jungen Familien aus Neusäß zukommen zu lassen und der Preisspira­le ein wenig entgegenzu­wirken.

Dann muss natürlich gefragt werden, welche Art der Bebauung die richtige ist. Es besteht sicherlich auch Bedarf an geförderte­n Wohnungen, aber eben nicht nur. Meines Erachtens besteht bei Bauland für Einfamilie­nhäuser, Doppel- und Reihenhäus­er weit mehr Bedarf. Ich hoffe, dass die Stadt Neusäß diese Chancen erkennt und auch bedarfsger­echt entwickeln wird. Letztlich sind es die jungen Familien, die wir im Ort halten sollten.

Markus Wiesner, Steppach

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