Augsburger Allgemeine (Land West)
Es gibt günstige Alternativen
Zu den neuen Tarifen im Nahverkehr: Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln, was in diversen Leserbriefen alles zur Tarifreform des AVV kolportiert wird. So schreibt ein Leser, dass er in München mit zwei Streifen durch die ganze Stadt fahren könne. Er scheint nicht zu wissen, dass er mit zwei Streifen auch in Augsburg durch die ganze Stadt fahren kann und sogar noch in die Nachbarstädte Friedberg, Neusäß und Gersthofen.
Eine andere Leserin hat sich offensichtlich noch nicht informiert, welche Möglichkeiten es als Familie gibt. Sie schreibt, dass eine vierköpfige Familie für Hin- und Rückfahrt nunmehr 16 Streifen für Fahrten mit dem ÖPNV entwerten müsse. Doch es gibt eine Familientageskarte, mit der man beliebig viele Fahrten am Geltungstag unternehmen kann, und die zudem wesentlich günstiger ist als eine Streifenkarte. Und billiger als ihre propagierte Fahrt mit Auto und Parkhauskosten!
Ich habe oft genug beobachten können, dass Leute ein oder zwei Haltestellen vor der bisherigen Zone 10 eingestiegen sind und bei Erreichen der Zone 10 dann erst ihre Streifenkarte entwertet haben. So etwas ist Leistungserschleichung, durch das Schaffen einer Zone ist das nun nicht mehr möglich. Und wer glaubt, dass der ÖPNV zu teuer sei, der kann ja mal mit dem Taxi fahren. Das ist ein kostendeckender ÖPNV, während man als Fahrgast bei Bus und Tram eigentlich nur einen Unkostenzuschuss leistet.
Walter König, Augsburg