Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit Sensoren unter der A8 gegen Eis und Schnee
Verkehr Um die Autobahn frei von Glätte zu halten, setzt der Betreiber Pansuevia auf Hightech
Landkreis Augsburg Dass der Winter allmählich in der Region angekommen ist, zeigt der Blick in die Unfallstatistik der vergangenen Tage: Erst am Mittwoch rutschten bei morgendlicher Glätte insgesamt sechs Autos von der Kreisstraße A 5 zwischen Gersthofen und Gablingen. Auf der glatten Ortsverbindungsstraße zwischen Maingründel und Kutzenhausen hat es dann am Donnerstag eine 32-Jährige erwischt. Sie kam gegen 10.45 Uhr mit ihrem Auto von der Fahrbahn ab. Kurz vor der Eisenbahnbrücke prallte sie gegen ein Verkehrszeichen. Zwar entstand ein Schaden in Höhe von 5000 Euro, die Fahrerin blieb aber unverletzt.
Meist liefen die Glatteis-Unfälle mit kleineren Blechschäden und leichten Verletzungen glimpflich ab. Damit es auf der Autobahn zwischen Augsburg und Ulm erst gar nicht zu Glätte auf der Straße kommt, ist die Betreiberfirma Pansuevia im Dauereinsatz. Geschäftsführer Robert Schmidt sagt: „Wir sind grundsätzlich zu dieser Jahreszeit im Winterdienst. Wir machen das nicht von Faktoren wie schönem oder schlechtem Wetter abhängig.“Vorbeugend fahren jeweils zwei Spähfahrzeuge von der Jettinger Firmenzentrale aus den ganzen Tag über in beide Richtungen Kontrolle.
Wann dann die Räumfahrzeuge ausrücken müssen, ermittelt die Pansuevia mit modernster Technik: Unter der Fahrbahn, jeweils auf der linken Spur, sind Sensoren eingebaut, die die Witterung punktgenau messen. Auf der A8 ist das an zwei Stellen der Fall: kurz nach Streitheim und bei Leipheim im Landkreis Günzburg. Schmidt erklärt: „Wir wissen so, welche Temperaturen es vor Ort gibt und ob Glätte droht.“Die Fahrzeuge der Pansuevia sind zudem mit Temperaturfühlern ausgerüstet, um die Oberfläche der Straße zu messen und die Angaben mit der Zentrale abzugleichen. Damit Schnee und Eis erst gar nicht entstehen, bringen sie bei den derzeit herrschenden Bedingungen flüssiges Salz aus, die sogenannte Sole. Das Gemisch bestehe aus einer 23-prozentigen Salzlösung, sagt Schmidt und ergänzt: „Der Einsatz hat sich bisher immer bewährt.“Ebenfalls mit Spähfahrzeugen sind die meisten Bauhöfe unterwegs. Auch sie messen die aktuellen Temperaturen und den Straßenzustand.
Die Messdaten werden permanent mit dem aktuellen Wetterradar und -vorhersagen abgeglichen. „Wir müssen nämlich den Überblick behalten, die Verhältnisse unterscheiden sich lokal oft ganz massiv“, sagt der Geschäftsführer. Denn während beispielsweise in Augsburg schon Schneefall eingesetzt hat, kann es in Günzburg noch trocken sein. „Daher beobachten wir die Entwicklungen immer ganz genau“, sagt Schmidt.
Obwohl es diese Woche noch relativ ruhig gewesen sei, warnt der Autobahnexperte vor den nächsten Tagen – denn das Wetter könnte umschlagen. Der Deutsche Wetterdienst sage teils Graupel, Schneeregen und -schauer vorher. Um ein plötzliches Schnee- und Eischaos zu vermeiden, sind in der Spitze dann bis zu acht Fahrzeuge auf dem Autobahnabschnitt unterwegs. „Vor allem am Sonntag und Montag könnte das wieder der Fall sein“, sagt er. Die Mitarbeiter kümmern sich dann auch um die Ausfahrten und Parkplätze entlang der Strecke.