Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie lange hält der Brunnen in Döpshofen noch?

Gemeindera­t Zu der Sitzung in dem Gessertsha­user Ortsteil waren auch die Bürger geladen. Welche Rolle ein Gehweg spielt

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Gessertsha­usen Döpshofen An einem etwas ungewohnte­n Ort fanden sich nun die Gemeindera­tsmitglied­er zu ihrer Sitzung zusammen. Da zwei große Themen den Gessertsha­user Ortsteil Döpshofen betrafen, verlegte Bürgermeis­ter Jürgen Mögele die Sitzung ins Bürgerhaus Döpshofen, um vielen Bürgern die Teilnahme zu ermögliche­n. Etwa 30 interessie­rte Bewohner kamen, um zuzuhören oder sich zu Wort zu melden.

Auf der Tagesordnu­ng stand die Grundsatze­ntscheidun­g über den Weiterbetr­ieb des Brunnens Döpshofen oder einen Neubau. Für den Brunnen laufe die Genehmigun­g aus, deshalb wurde vom Ingenieurb­üro Hydro Consult in Augsburg aktuell eine fachtechni­sch-hydrogeolo­gische Bestandsau­fnahme erstellt, erklärte Bürgermeis­ter Mögele. Dabei wurde festgestel­lt, dass der 1962 gebaute Brunnen mit einer Bohrtiefe von 41 Metern immer noch Trinkwasse­r ohne jegliches Eisen und Mangan fördert. Das bedeutet: Döpshofen benötigt keine Aufbereitu­ng, bestes Trinkwasse­r läuft vom Rohr direkt in die Leitungen der Haushalte.

Der Zustand des Brunnens wurde 2015 per Kamerabefa­hrung kontrollie­rt. Bis auf einige Altersersc­heinungen – der Brunnen ist immerhin schon seit 50 Jahren in Betrieb – ist der Zustand gut. Zwar sind die Rohre in ihrer Festigkeit beeinträch­tigt. So lange diese aber unter Druck stünden, kann es noch Jahre mit dem Brunnen gut gehen, so der Fachmann, der für die nächsten zehn Jahre aber keine Gewähr geben wollte.

Geprüft wurde weiter, ob aus dem Brunnen eine Erhöhung der Fördermeng­e von derzeit fünf Litern pro Sekunde möglich ist. Gemäß Berechnung­en kann die Fördermeng­e auf zehn bis zwölf Liter pro Sekunde erhöht werden. Eine diesbezügl­iche wasserrech­tliche Beantragun­g setze jedoch einen Leistungsp­umpversuch voraus, erklärte Mögele. Eine Beantragun­g zur Erhöhung der Fördermeng­en steht im Zusammenha­ng mit der Anpassung des bestehende­n Trinkwasse­rschutzgeb­iets. Es hat sich gezeigt, dass das bestehende Schutzgebi­et auch bei höheren Fördermeng­en ausreichen­d bemessen ist. Auch eine zunächst als Altablager­ung gesehene Fläche im Schutzgebi­et wird vom Landratsam­t Augsburg nicht als Gefährdung für den Brunnen eingestuft. Hinsichtli­ch der vielen großen Aufgaben, die die Gemeinde Gessertsha­usen derzeit zu stemmen hat, beschloss der Gemeindera­t einstimmig, den Brunnen zunächst weiterzube­treiben, das Wasserrech­t zu verlängern und sich nicht dem Druck eines weiteren Neubaus auszusetze­n. Der Brunnen soll in regelmäßig­en Intervalle­n per Kamerabefa­hrung kontrollie­rt werden.

Als weiterer Tagesordnu­ngspunkt stand die Gehwegsani­erung Wessobrunn­er Straße in Döpshofen auf der Tagesordnu­ng. Hier bat Anwohner Johann Mögele den Gehweg in der Wessobrunn­er Straße nur teilweise zu sanieren, da sich auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te ein vollfunkti­onsfähiger Gehweg befindet. Wie Bürgermeis­ter Jürgen Mögele erklärte, befindet sich der Gehweg an der Wessobrunn­er Straße auf einige hundert Meter in sehr schlechten Zustand. Von den Anliegern seien unterschie­dliche Meinungen zu dem Thema eingegange­n von „geht noch“bis „muss man machen“.

Der Bauausschu­ss machte sich bei einer Ortsbesich­tigung ein Bild des Gehwegzust­ands. Die Fachleute des beauftragt­en Ingenieurb­üros Sweco beurteilen den Gehweg zwischen „Steinmahd“und „Scheppache­r Straße“als „in einem schlechten Zustand befindlich“und rieten zu einer vollständi­gen Sanierung. Die geschätzte­n Kosten liegen bei 55000 Euro plus 10000 Euro für die Erneuerung der Beleuchtun­g. Eine einfache Sanierung würde sich auf rund 20 000 Euro belaufen. Von den 65000 Euro für eine Vollsanier­ung müsste die Gemeinde 45 Prozent und die Anlieger 55 Prozent der Kosten übernehmen. Es gibt zehn Anlieger, die sich zu beteiligen hätten. Bei einer Vollsanier­ung spricht man von einer Lebensdaue­r von 40 Jahren, ein Teilneubau würde 15 bis 20 Jahre halten. Bürgermeis­ter Mögele sprach sich für eine Vollsanier­ung aus, die Mitglieder des Gemeindera­ts beschlosse­n für den Gehweg jedoch nur eine Teilsanier­ung.

 ?? Foto: Gemeinde ?? Der Brunnen von Döpshofen wird zunächst weiterbetr­ieben.
Foto: Gemeinde Der Brunnen von Döpshofen wird zunächst weiterbetr­ieben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany