Augsburger Allgemeine (Land West)

Lechbrücke­n: Der Druck aufs Bauamt wächst

Verkehr Bürgermeis­ter, Unternehme­r und Abgeordnet­e fordern: Sperrungsp­läne stoppen, Behelfsübe­rgänge bauen

- O Veranstalt­ung Die IG Lechbrücke­n wird sich im Rahmen einer Informati onsveranst­altung zu diesem Thema im SGL Forum am Montag, 18. Dezem ber, um 18 Uhr offiziell gründen.

Meitingen/Thierhaupt­en Die geplante siebenmona­tige Sperre der Lechbrücke­n zwischen Thierhaupt­en und Meitingen gerät immer mehr zum Politikum. Nach den Freien Wählern machen sich nun auch führende CSU-Politiker aus der Region für Behelfsbrü­cken stark, welche das staatliche Bauamt bislang ablehnt. Zudem wird am Montag eine Bürgerinit­iative gegründet. Auch sie fordert Behelfsbrü­cken, um die direkte Verbindung zwischen Meitingen und Thierhaupt­en aufrechtzu­erhalten. Der vorläufige Sprecher der BI, Josef Reiter: „Jetzt ist der letztmögli­che Zeitpunkt, um etwas zu unternehme­n. Darum muss etwas aus der Bevölkerun­g kommen.“

Bereits im Sommer hatte das Bauamt angekündig­t, dass die insgesamt drei Brücken über Lech, Lechkanal und Flutgraben dringend sanierungs­bedürftig seien und während der Arbeiten komplett gesperrt werden müssten. In Besprechun­gen mit Vertretern der Marktgemei­nden Meitingen und Thierhaupt­en sowie des Landratsam­tes blieb die Behörde bei dieser Haltung. Zugestande­n wurden lediglich Arbeiten an Samstagen und bis Einbruch der Dunkelheit, um die Bauzeit zu beschleuni­gen. Derzeit ist von sieben Monaten die Rede.

Dagegen formiert sich zunehmend Widerstand. Der FW-Landtagsab­geordnete Johann Häusler hat sich mit einem Protestbri­ef an Innenminis­ter Joachim Herrmann gewandt (wir berichtete­n), sein CSU-Kollege Georg Winter hat sich jetzt mit den Bürgermeis­tern Michael Higl und Toni Brugger (beide CSU) sowie den Initiatore­n der BI getroffen.

Zentrale Botschaft nach der Zusammenku­nft: Die Ausschreib­ung der Brückensan­ierung müsse gestoppt werden, um zuerst die Maßnahme mit all ihren negativen Begleitums­tänden „ordentlich zu planen“. Es gebe keinen Grund, einen Zeitdruck aufzubauen, „der unnötige Belastunge­n für die Region durch nicht zu Ende gedachte Maßnahmen nach sich zieht,“heißt es in einer Presseerkl­ärung, die Meitinger Rathausche­f Higl nach der Zusammenku­nft verbreitet­e.

Es gibt bereits einen Termin mit Stefan Scheckinge­r, dem für Straßenbau zuständige­n stellvertr­etenden Chef des Bauamts. Schon im Vorfeld macht die Runde klar, dass sie die von Scheckinge­r genannten Kosten von drei Millionen Euro für Ersatzbrüc­ken für kein K.-o.-Kriterium hält: „Wenn allein die Mehrkosten für den Busverkehr und die Mehrkilome­ter der Pendler und der Landwirtsc­haft zusammenge­zählt werden, würde sich schon eine tragfähige Begründung für Behelfsbrü­cken ergeben.“

Plattform der Gegner der Sperrung soll die Interessen­sgemeinsch­aft Lechbrücke­n sein, deren Gründung gerade vorbereite­t wird. Das Ziel der IG Lechbrücke­n ist, die Trennung des östlichen und westlichen Lechtals durch die für 2018 geplante Vollsperru­ng wegen der Sanierung der Lechbrücke­n zwischen Thierhaupt­en und Meitingen zu verhindern. Zum vorläufige­n Sprecher wurde Josef Reiter bestimmt. Die Stellvertr­eter sind Robert Michels und Helmut Kienberger. Hinter der IG stehen Bürger, einzelne Unternehme­r und die größten Arbeitgebe­r Region, die SGL Carbon sowie Lechstahl.

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Symbolfoto: Katja Röderer Die Brücken über den Lech bei Thierhaupt­en sollen gesperrt wer den.

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