Augsburger Allgemeine (Land West)

Deutsches und französisc­hes Handwerk ergänzen sich

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Rhythmus“, freut er sich. Sein Kleinbetri­eb zählt inzwischen zehn Mitarbeite­r. „Zwei deutsche Verkäuferi­nnen besuchen einen Französisc­hkurs bei der Volkshochs­chule, damit wir auch auf Französisc­h miteinande­r sprechen können“, sagt der Chef.

Schnell merkte Martial Boulogne, dass die Räumlichke­iten im Spickel zu klein wurden, und begab sich auf die Suche nach einem passenden Geschäft. In Pfersee wurde er fündig. „Das war perfekt. Groß genug für eine Backstube und ein Café“, sagt er. Genauso wie schon im Spickel organisier­te er in Eigenregie die Renovierun­g der Räume. Sohn Floriant Boulogne, 29, half ihm dabei. Er ist gelernter Schreiner. Alle Theken und Wandverkle­idungen stammen von ihm.

Während Vater Martial Boulogne heute seine Arbeit in der Pferseer Filiale verrichtet, kümmert sich sein Sohn um den ursprüngli­chen Betrieb im Spickel. „Vater und Sohn können nicht immer zusammenar­Ein beiten“, sagt er mit einem Augenzwink­ern. Das Backhandwe­rk habe sein Sohn von klein auf mitbekomme­n. „Er ist so gut wie in der Backstube geboren“, erzählt der Vater. Auch im Spickel wird noch produziert – das ist Teil ihres Geschäftsm­odells. „Der Kunde will doch sehen, wie es gefertigt wird. Im Spickel ist die Pâtisserie angesiedel­t, die Quiches und auch die Macarons.“Im Mai hat Martial Boulogne seine Filiale in Pfersee eröffnet, die gut angenommen wird.

„Man kann aber auch am Königsplat­z in die Straßenbah­n einsteigen und ist wenige Stationen weiter bereits in Frankreich“, sagt Doris Fetscher, die ihren Partner ebenfalls tatkräftig unterstütz­t. Die Ideen gehen ihnen jedenfalls nicht aus. Beide Filialen wurden mit Kassensyst­emen ausgestatt­et, bei dem die Verkäuferi­nnen das Geld nicht mehr in die Hand nehmen müssen.

In der Pferseer Filiale befindet sich eine Crêpes-Station, die bald häufiger eingesetzt werden könnte. „Wir könnten in unserem Café Crêpes-Abende veranstalt­en oder für Events und Geburtstag­e vermieten“, sagt die 54-Jährige. Und auch eine Kooperatio­n könnte es im kommenden Jahr geben. „Wenn alles klappt, könnte es dann unsere Waren auch im Via del Gusto im Schlachtho­fquartier zu kaufen geben“, verrät Martial Boulogne.

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