Augsburger Allgemeine (Land West)

Rindermast beim Seniorenhe­im?

Der Aussiedler­hof mit Hofladen soll nicht an die Lindenstra­ße. Jetzt ist ein neuer Standort als aussichtsr­eiche Alternativ­e ins Gespräch gekommen

- VON JANA TALLEVI

Diedorf Die Gemeinde Diedorf scheint einen aussichtsr­eichen Standort für den geplanten Rindermast­stall mit Direktverm­arktung der Landwirte Alois und Johannes Rittel gefunden zu haben. Er könnte anschließe­nd an den „Garten der Sinne“neben dem Kursana-Pflegeheim und auch über den Feldweg hinweg positionie­rt werden. Sicher ist der Bau jedoch noch nicht, da das Gelände dort weder dem Landwirt noch dem Markt Diedorf gehört. „Wir befinden uns in Grundstück­sverhandlu­ngen“, betonte Bürgermeis­ter Peter Högg gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Anfang der Woche hatten sich Högg, einige Gemeinderä­te und Stadtplane­r Werner Dehm vom Büro Opla mit den betreffend­en Grundstück­sbesitzern getroffen. Wie mehrfach berichtet, planen der Landwirt und sein Sohn den Bau einer Hofstelle mit Rindermast­stall für bis zu 160 Tiere sowie einem Hofladen und einem Pferdestal­l mit Reitanlage. Das Vorhaben der Landwirte sorgt in Diedorf seit längerer Zeit für Diskussion. Auch bei den Bürgervers­ammlungen kamen Fragen von Anwohnern zum Standort.

Schon vor Jahren hatten die Investoren bei der Gemeinde einen ersten Bauantrag und mehrere Folgeanträ­ge für ihr Grundstück an der Lindenstra­ße gestellt. Daraufhin formierte sich Bürgerprot­est aus dem Ortsteil Lettenbach, wo die Anwohner unter anderem Verkehrsun­d Geruchsbel­ästigungen befürchtet­en. Inzwischen ist, den neuen Planungen zur Siedlungse­ntwicklung in Diedorf, am ursprüngli­chen Standort kein Platz mehr für den großen Hof.

Denn sowohl die Ortsteile Lettenbach als auch Diedorf sollen sich entlang der Lindenstra­ße weiterentw­ickeln. Als Alternativ­e hatte die Gemeinde dem Investor andere mögliche Standorte auf einer Flächen der Gemeinde im Ortsteil Willishaus­en angeboten.

Auch dort hatten sich die Anwohner auf der Bürgervers­ammlung gegen das Projekt ausgesproc­hen und auch Alois Rittel hielt nichts von dem Vorschlag. Ebenso fiel eine weitere Alternativ­e in einem möglichen neuen Gewerbegeb­iet am Ortsausgan­g Richtung Gessertsha­usen an der B300 durch. Das könnte sich nun ändern.

„Eher mehr erfolgreic­h“gestalten sich die Gespräche mit den jetzigen Grundstück­seigentüme­rn, sagt Högg. Die könnten ihr Eigentum an die Gemeinde verkaufen oder mit anderen Flächen tauschen. Kommt so ein genügend großes Grundstück von etwa vier Hektar zusammen, wolle man es dem Landwirt zum Tausch anbieten, erklärt der Bürgermeis­ter.

Dem Landwirt gefällt der jetzige Plan besser als die vorherigen Alternativ­en. Bereits auf der Gemeindera­tssitzung in der vergangene­n Woche hatte der Bürgermeis­ter mitgeteilt, der Investor habe ihm zu verstehen gegeben, dass er eine machbare Alternativ­e auch ergreifen wolle und dann auch keine Einwände gegen den Bebauungsp­lan an der Lindenstra­ße mehr vorbringen wolle.

Dort drängt die Zeit: Ende Mai 2018 ist die Zurückstel­lung des Bauantrags an der Lindenstra­ße abgelaufen, dann könnte der Landwirt womöglich dort bauen.

„Wir befinden uns in Grundstück­sverhandlu­ngen.“Bürgermeis­ter Peter Högg

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